Neues Therapieprojekt für Migranten: Fast 18 Millionen Euro gegen seelische Not

Das neue Netzwerkprojekt „Refugees Mental Care“ (RMC) soll die psychosoziale Betreuung von Migranten in Bayern verbessern und den Zugang zu psychologischer Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen erleichtern. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte die ethische und sicherheitspolitische Bedeutung der Initiative bei der Vorstellung in Nürnberg.

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Neues Therapieprojekt für Migranten: Fast 18 Millionen Euro gegen seelische Not

Innenminister Hermann betonte die Wichtigkeit des neuen Projekts.

© IMAGO / Rolf Poss

Nürnberg. – Ein neues Netzwerkprojekt namens „Refugees Mental Care“ (RMC) soll laut dem Evangelischen Pressedienst die psychosoziale Betreuung von Migranten in Bayern auf ein neues Niveau heben. Das Projekt, das aus der fast zehnjährigen „Initiative Therapeutische Angebote für Flüchtlinge“ (TAFF) der Diakonie Bayern hervorgegangen ist, soll den Zugang zu psychologischer Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen verbessern. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte bei der Vorstellung des Projekts am Montag in Nürnberg die Bedeutung der Initiative sowohl aus ethischen als auch aus sicherheitspolitischen Gründen. „Psychische Störungen können in einigen Fällen zu ernsten Vorfällen führen. Daher ist frühzeitiges Engagement wichtig“, sagte Herrmann.

Traumatisierte Migranten erwartet

Rund 3.000 Migranten, die von niedrigschwelligen bis hin zu spezialisierten Therapieangeboten profitieren könnten, werden in den nächsten drei Jahren erwartet. Die fachliche Leitung des Projekts liegt bei Stefan Schmid, der auch das Vorgängerprojekt TAFF betreut hat. Weitere Partner sind die Psychosozialen Zentren der Diakonie in Nürnberg und Neu-Ulm sowie die Stiftung „Wings of Hope“, die sich besonders um Kinder und Jugendliche aus Krisengebieten kümmert.

Die Präsidentin der Diakonie Bayern, Sabine Weingärtner, betonte, dass auch niedrigschwellige Angebote gezielt vermittelt werden müssten, da viele Migranten aus Ländern kämen, in denen Psychotherapie nicht bekannt sei. Innenminister Herrmann ergänzte, dass alle Beteiligten – von Behörden wie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bis hin zu Privatpersonen – gefordert seien, Unterstützung anzubieten.

Das Gesamtbudget für „Refugees Mental Care“ beträgt knapp 18 Millionen Euro. Davon kommen bis zu 16 Millionen Euro aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union; das Bayerische Staatsministerium des Innern stellt zusätzlich bis zu 750.000 Euro zur Verfügung. Das Projekt soll bis 2026 laufen und neben einem verbesserten Zugang zu Therapeuten auch eine umfassende Nachsorge für psychisch belastete Migranten gewährleisten.

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