NRW: Zahl der Salafisten wächst noch immer
Dem Verfassungsschutz zufolge befinden sich unter den Rekrutierten mittlerweile mehr Frauen – auch ihre Kinder seien immer öfter betroffen.
Düsseldorf. – Laut dem Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen wächst die „Salafisten-Szene“ noch immer. Zwar etwas weniger stark als zuvor, dafür würden von den Salafisten nun jedoch auch andere Zielgruppen angeworben.
„Salafisten-Szene im Umbruch“
Gegenüber der „dpa“ sagte der NRW-Verfassungsschutz aus, die „Salafisten-Szene“ befände sich derzeit „im Umbruch“. Zwar würde das Wachstum in letzter Zeit etwas weniger rasch zunehmen, immer häufiger befänden sich nun jedoch Frauen und Kinder unter den Radikalisierten. Konkret sei die Zahl der vom Verfassungsschutz als „extremistische Salafisten“ eingestuften Personen im Ruhrgebiet seit 2018 um 100 auf insgesamt 3.200 angestiegen.
In Bezug auf das quantitative Wachstum ziehen die Behörden laut Bericht der „Welt“ eine positive Bilanz: Viele „Hauptakteure“ befänden sich bereits in Haft, auch freiwillige Rückzüge seien zu beobachten. Trotzdem stellte die Sicherheitsbehörde klar, dass noch lange kein Grund zur Entwarnung vorliege.
„Gefahrenlage weiterhin hoch“
So sei sowohl die Gefahren- als auch die Aktivitätslage laut Angaben des Ministeriums weiterhin hoch. Laut „rp-online“ erklärte dieses weiter, dass durch den „Ausfall von Personen“ zusätzlich eine Lücke entstanden sei, welche ein „Vakuum“ erzeuge. Man habe bereits festgestellt, dass die Salafisten nun deutlich vorsichtiger arbeiten, auch die Koordinierung solle besser funktionieren – es lasse sich ein „Lerneffekt“ beobachten.
Besonders vor einer „zweiten Generation“ von Islamisten wurde gewarnt. So würde das entstandene Vakuum nicht zuletzt von gewaltbereiten Salafistinnen gefüllt werden, welche ihre Kinder bereits extremistisch erziehen. Nicht zuletzt diese Tatsache führte offenbar dazu, dass in letzter Zeit insgesamt 100 salafistische Familienverbände entstanden.