Papst Franziskus fordert Hilfe für Flüchtlinge und würdigt UN-Migrationspakt
In seiner Neujahrsansprache würdigte Papst Franziskus beide UN-Globalpakte zu Migration und Flüchtlingen.
Vatikanstadt. Wie die Kathpress berichtet, hat Papst Franziskus die internationale Staatengemeinschaft zu Hilfe für Flüchtlinge und Migranten ermahnt. In seiner Neujahrsansprache an Diplomaten im Vatikan sagte er am Montag, dass Regierungen allen helfen müssten, die aufgrund von Armut, Gewalt oder Verfolgung, Naturkatastrophen oder Klimawandel auswanderten. In der Ansprache würdigte der Papst sowohl den UN-Migrationspakt als auch den UN-Flüchtlingspakt.
„Wichtige Bezugspunkte für politisches Engagement“
„Insbesondere stellt der Migrationspakt einen wichtigen Schritt für die internationale Gemeinschaft dar, die sich nun im Rahmen der Vereinten Nationen zum ersten Mal auf multilateraler Ebene mit diesem Thema in einem Dokument dieser Bedeutung befasst. Trotz der Tatsache, dass keine Rechtsverbindlichkeit gegeben ist und dass einige Regierungen bei der letzten Konferenz der Vereinten Nationen in Marrakesch nicht anwesend waren, werden diese beiden Pakte als wichtige Bezugspunkte für politisches Engagement und konkrete Maßnahmen von internationalen Organisationen, Gesetzgebern und Politikern dienen. Angesprochen sind Politiker sowie alle Personen, die sich für einen verantwortungsbewussteren, koordinierteren und sichereren Umgang mit Situationen einsetzen, in denen Flüchtlinge und Migranten beteiligt sind“, sagte der Papst wörtlich.
„Bewusstsein für Vorteile der Integration“ nicht verlieren
In seiner Ansprache erinnerte Franziskus auch an vier große Jubiläen: 100 Jahre Versaillesverträge, 100 Jahre Gründung des Völkerbunds, 90 Jahre Lateranverträge und 30 Jahre Fall der Berliner Mauer. Er zeigte sich aber besorgt über jüngste Entwicklungen in der EU. In dem gegenwärtigen Klima, das von neuen zentrifugalen Tendenzen und der Versuchung, neue Vorhänge zu errichten, geprägt sei, dürfe Europa sein Bewusstsein für die Vorteile der Integration nicht verlieren. „Der erste und höchste ist dabei der Frieden, dessen Stabilisierung durch die in der Nachkriegszeit begonnene Reise der Freundschaft und Annäherung zwischen den Völkern eingeleitet wurde“, so der Papst.