Passau: Mutmaßliche Linksextremisten attackieren Burschenschafter
Im Umfeld eines von einer linksgerichteten Studentengruppe organisierten Vortrages soll es zu gewalttätigen Handlungen gegen einen Burschenschafter gekommen sein.
Passau. – Am 6. Juni lud die linke Liste der unabhängigen und kritischen Student*innen (LUKS) zu einem Vortragsabend an der Universität. Als erster Teil einer Reihe von Veranstaltungen zum Thema Studentenverbindungen sprach dabei der Wiener Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) zu vermeintlich rechtsextremen Umtrieben in diesem Milieu. Dabei soll es auch zu unschönen Szenen gekommen sein.
Vermummte attackierten Burschenschafter mehrmals
Dies bekundet zumindest die Akademische Burschenschaft Markomannia Wien zu Deggendorf in einer Pressemitteilung. Ein Mitglied des Bundes sei auf dem Universitätsgelände mehrfach von einer „Gruppe zum Teil vermummter Linksextremer“ attackiert worden. Bei der ersten Attacke forderten diese angeblich dessen Telefon und bedrohten den Mann. Nachdem er sich aus dieser Situation lösen konnte, hätten ihn allerdings die „fünf bis sechs Angreifer“ im Philosophicum in der Innstraße neuerdings „abgefangen“.
Dabei wurden diese der Verbindung zufolge auch „handgreiflich“ und fügten dem Studenten Verletzungen an Hals und Oberkörper zu. Man habe die Beschreibungen der Tatverdächtigen und des Sachverhalts an die Polizei übermittelt und eine Strafanzeige erstattet. Die Beantwortung einer Anfrage der Tagesstimme an das zuständige Polizeipräsidium zur Bestätigung des Vorfalls ist allerdings noch ausständig.
„Sammelbecken linksradikaler und linksextremer Studenten“
Insgesamt erhebt die Burschenschaft schwere Vorwürfe zum politischen Klima am Campus. Beim LUKS handle es sich um ein „Sammelbecken linksradikaler und linksextremer Studenten“, welche mit der Antifa und der Partei „Die Linke“ zusammenarbeiten würden, es gebe dort personelle Überschneidungen.
Man halte es jedenfalls für einen „Skandal, dass Kommilitonen durch gewaltbereite Extremisten durch die Universitätsräume gehetzt und zusammengeschlagen werden. Der von der Hochschulgruppe LUKS „gewalttätig durchgesetzte“ „Einlassvorbehalt“ sei „mit Demokratie, Weltoffenheit und […] Hausordnung der Universität“ kaum vereinbar.
Linke Studentengruppe reagiert auf Twitter
Die LUKS wiederum erklärte auf Twitter, man wisse von keinen Zwischenfällen vor, während oder nach der Veranstaltung. Es habe entsprechend auch keinen Angriff beim Versuch eines Burschenschafters, den Veranstaltungsraum zu betreten, gegeben. Man verweist auf ein gemischtes Publikum, auch Vertreter einer liberalen örtlichen Burschenschaft hätten teilgenommen.
Gleichzeitig verstehe man sich als „linke, offene Studentengruppe“, welche sich gegen ihrer Ansicht nach „menschenverachtende Positionen“ engagiere. Man sehe hier allerdings seine Aufgabe in der „politischen Bildung“, nicht jedoch in physischen Auseinandersetzungen. Dass sich die Thematik ihrer gegenwärtigen Kampagne insbesondere gegen die „Verbindungen“ der Markomannia richte, bestätigte man darin aber.
Regelmäßige Angriffe auf Burschenschafter
Immer wieder kommt es im gesamten deutschsprachigen Raum zu Attacken auf Burschenschafter und deren Verbindungshäuser. Erst im Vormonat griffen mutmaßliche Linksextreme in einem Wiener Lokal zwei patriotische Korporierte an. Ebenfalls in Wien kam es im Rahmen einer Demonstration im Winter zum Beschuss eines Verbindungshauses mit Pyrotechnik – Die Tagesstimme berichtete.
Im November beschimpften ebenfalls Linksextremisten einen farbentragenden Korporationsstudenten in Braunschweig als „Burschenschafterschwein“ und schlugen diesen blutig. Die Problematik ist keinesfalls neu: Im niedersächsischen Göttingen beklagte die Polizei bereits vor drei Jahren eine Zunahme der Angriffe auf Burschenschaften, deren Einrichtungen und Personal.
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