Pfarrer trägt Kopftuch aus Protest – Bischof distanziert sich

Um gegen den „Kopftuchmädchen“-Sager von AfD-Politikerin Alice Weidel zu protestieren, setzte sich der Pfarrer in der Kirche ein Kopftuch auf. Bischof Gebhard Fürst distanzierte sich daraufhin von der Form dieses Protests.
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Pfarrer trägt Kopftuch aus Protest – Bischof distanziert sich

von M.A. Wahl [GFDL oder CC BY 3.0], vom Wikimedia Commons

Um gegen den „Kopftuchmädchen“-Sager von AfD-Politikerin Alice Weidel zu protestieren, setzte sich der Pfarrer in der Kirche ein Kopftuch auf. Bischof Gebhard Fürst distanzierte sich daraufhin von der Form dieses Protests.

Pfarrer Wolfgang Sedlmeier hat bei einer Pfingstmesse am Sonntag in der Aalener Marienkirche ein Kopftuch getragen. Damit wollte er gegen Äußerungen der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel protestieren. Wer Menschen wegen ihrer aus Glaubensgründen gewählten Kopfbedeckung diskriminiere, verstoße gegen die Menschenwürde und damit gegen den Geist des Pfingstevangeliums, sagte Sedlmeier laut Bericht der Schwäbischen Zeitung.

„Kopftuchmädchen“

Weidel hatte zuvor am Mittwoch in einer Generaldebatte des Bundestags von „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierten Messermännern und sonstigen Taugenichtsen“, die „unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern“, gesprochen. Dafür gab es auch eine Rüge des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble.

Um ein Zeichen zu setzen, zog sich Pfarrer Sedlmeier am Ende seiner Predigt ein Kopftuch über und trat laut Bericht vor den Altar. Von den Kirchenbesuchern habe es dafür „klatschenden Beifall“ gegeben, heißt es in der Schwäbischen Zeitung.

Bischof distanziert sich

Keine Freude mit der Art und Weise des Protests hat hingegen der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst. „Die Form, in der Pfarrer Sedelmeier während der Pfingstmesse in der Aalener Marienkirche seinen Protest gegen die Diskriminierung von Kopftuchträgerinnen durch die Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag zum Ausdruck gebracht hat, ist sicher grenzwertig und nicht sehr glücklich gewählt“, sagte Fürst auf Anfrage der Jungen Freiheit. Er werde deshalb in den nächsten Tagen ein klärendes Gespräch mit dem Pfarrer führen. „Dessen ungeachtet stehe ich inhaltlich voll und ganz hinter der Rüge, die Bundestagspräsident Schäuble Frau Weidel für ihre Äußerungen im Parlament erteilt hat“, so Fürst.

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