Rackete bleibt trotz Aufforderung zur Ausreise in Italien
Nachdem die Verantwortliche für die „Sea-Watch 3“ nach ihrer Festnahme vorerst wieder freikam, wurde sie vom Innenminister dazu aufgefordert, Italien zu verlassen. Dieser Aufforderung will sie jedoch „aus Überzeugung“ nicht nachkommen.
Lampedusa. – Bis zu ihrer zweiten Vernehmung will Rackete laut ihrem Vater trotz Verbot nun im Land bleiben.
„Aus Überzeugung nicht fliegen“
Wie die „Welt“ berichtet, gab Rackete gegenüber ihrem Vater an, das Land trotz ausdrücklicher Aufforderung nicht verlassen zu wollen. Als Grund gab sie dabei an, „aus Überzeugung“ nicht das Flugzeug verwenden zu wollen. Deshalb sei es nicht sinnvoll, bis zur zweiten Vernehmung das Land zu verlassen.
Nachdem Rackete verbotenerweise den Hafen Lampedusas angesteuert hat und festgenommen worden ist, wurde nun durch eine Richterin ihr Hausarrest beendet. Die Richterin, welcher sie vorgeführt wurde, erklärte, die Aktivistin habe sich nicht für das Vergehen des Widerstands gegen ein Kriegsschiff verantwortlich gemacht.
Salvini forderte Ausreise
Zum Urteil sagte der italienische Innenminister Salvini: „Ich hatte mit strengen Strafen gerechnet. Offenkundig sind für die italienische Justiz die Missachtung von Gesetzen und ein Angriff auf ein Polizeischiff kein Grund, um hinter Gittern zu landen.“
Weil sie eine Gefährdung für die „nationale Sicherheit“ Italiens sei, forderte Salvini Rackete dazu auf, das Land zu verlassen. Außerdem erklärte Salvini, in Deutschland wäre man nicht so zimperlich, hätte eine Italienerin deutsche Polizisten gefährdet. Denn: „Italien ist stolz, seine Grenzen zu verteidigen“.
Bei der zweiten Vernehmung soll der Vorwurf der Hilfe zur illegalen Einwanderung behandelt werden.
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