Räumung der „Meuterei“: Aus für linksextremen Szenetreff

Am frühen Donnerstag hat ein Großaufgebot der Polizei eine linksradikale Szenekneipe in Berlin geräumt. Während über 1.100 Beamte im Einsatz waren, protestierten rund 450 Angehörige der linken Szene gegen den Einsatz. Doch einigen Extremisten schien die Demo nicht auszureichen, allein in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag brannten 13 Autos in Berlin.
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Räumung der „Meuterei“: Aus für linksextremen Szenetreff

Polizei. Symbolbild: Pixabay.

Am frühen Donnerstag hat ein Großaufgebot der Polizei eine linksradikale Szenekneipe in Berlin geräumt. Während über 1.100 Beamte im Einsatz waren, protestierten rund 450 Angehörige der linken Szene gegen den Einsatz. Doch einigen Extremisten schien die Demo nicht auszureichen, allein in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag brannten 13 Autos in Berlin.

Berlin. – Die „Meuterei“ ist das nächste Objekt der linken Szene der Hauptstadt, das einer Räumung zum Opfer fällt. Bereits letztes Jahr traf es u. a. die Kneipe „Syndikat“, nun vollstreckten 1.100 Beamte den Räumungsbeschluss gegen die in Kreuzberg gelegene Kneipe „Meuterei“. Dagegen richtete sich nicht nur außerhalb des Gebäudes Protest: Zum „Abschied“ beschmierten die Besetzer die Innenräume mit zahlreichen polizeifeindlichen Parolen. Daneben fanden sich Schmierereien wie „Meuterei bleibt Risiko“, „Kein Chef, kein Eigentümer, nur das Kollektiv!“ oder „Syndikat“. Zwei Dutzend Demonstranten versuchten zudem, eine Kreuzung am Kottbusser Tor zu blockieren. Einige von ihnen wurden genauso wie zwei sich noch in der „Meuterei“ befindliche Frauen kurzzeitig festgenommen.

Brandanschläge im Vorfeld

Gedeckt wurde die Gerichtsvollzieherin nicht nur von den Beamten am Boden, sondern auch von Polizisten auf umliegenden Dächern. Eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der Gewaltakte der linken Szene. Allein in der Nacht zu Donnerstag waren 13 Fahrzeuge angezündet worden, wobei laut Polizei an einem Ort „drei Verdächtige im Zusammenhang mit einer politisch motivierten Sachbeschädigung im Nahbereich eines der in Brand gesetzten Autos“ festgenommen worden seien. Bei ihnen sei auch „Beweismittel beschlagnahmt“ worden, wie die Polizei auf Twitter erklärte.

Die Brandanschläge hatten sich in den vergangenen Tagen gehäuft, zudem griffen in der Nacht zu Dienstag etwa 25 bis 30 Vermummte in der Rigaer Straße – eine Hochburg der linksextremen Szene – ein Polizeiauto mit Pflastersteinen an. Das hinderte die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg am Mittwochabend dennoch nicht daran, eine Resolution von Grünen und Linkspartei mit dem Titel Alternative Wohn- und Kulturprojekte in Friedrichshain-Kreuzberg erhalten!“ zu beschließen. Darin solidarisiert man sich mit den besetzten Szeneobjekten. „Es geht uns nicht ausschließlich um die ‘Rigaer 94’. Es geht uns auch um den Erhalt der Wagenplätze und der ‘Meuterei’“, so die Erklärung des Linken-Fraktionsvorsitzenden Oliver Nöll. Dem Antrag zufolge seien die in Friedrichshain-Kreuzberg „befindlichen alternativen und nicht-kommerziellen Projekte, in denen gewohnt, gearbeitet, Kultur geschaffen und erlebt wird“ erhaltenswert. Sie fordern Bezirk und das Land Berlin dazu auf, , „gemeinsam mit den Projekten und ggf. betroffenen Dritten“ politische und rechtliche Mittel auszuschöpfen, um Räumungen zu vermeiden.

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