Rapper sorgt mit Gewaltaufruf gegen AfD-Wähler für Aufregung

Erneut sorgt ein erfolgreicher Rap-Künstler mit Migrationshintergrund in Deutschland wegen gewaltverherrlichender Texte für Aufregung.
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Rapper sorgt mit Gewaltaufruf gegen AfD-Wähler für Aufregung

Bild: Stefan Brending via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0 DE] (Bild zugeschnitten)

Erneut sorgt ein erfolgreicher Rap-Künstler mit Migrationshintergrund in Deutschland wegen gewaltverherrlichender Texte für Aufregung.

Berlin. – Der ursprünglich aus Sibirien stammende Musiker „Capital Bra“ ist für seinen Straßenrap bekannt. Als Markenzeichen gilt die Einstreuung von Fremdwörtern aus seiner Muttersprache. Sein viertes Album Berlin lebt erreichte die Top-Chartposition in Deutschland, Österreich und der Schweiz, auch sechs Single-Auskoppelungen konnten sich an der deutschen Spitzenposition platzieren. Auf diesem Album befindet sich auch ein Lied mit kontroversem Inhalt.

„Steche dem Hurensohn in seine Leber..:“

Im Lied „Giselle Bündchen“ teilt der Künstler, der bürgerlich Vladislav Balovatsky heißt, kräftig gegen die AfD und deren Wähler aus. In einer Strophe singt er: „Steche dem Hurensohn in seine Leber, weil er ist ein AfD-Wähler“. Kurz darauf fordert er zu Gewalt auch gegenüber der patriotischen Partei auf: „Lad‘ die Knarre nach, knall‘ sie alle ab  auf der AfD-Pressekonferenz!“

Aufgrund dieser Textstellen erstattete der AfD-Kreissprecher in Unna (Nordrhein-Westfalen), Michael Schmid,kurz nach der Veröffentlichung des Albums Ende Juni eine Anzeige. Er sah in diesen Zeilen „keine satirische Überspitzung“ sondern „Gepöbel“ und einen „klaren Aufruf zur Gewalt“. Nun, pünktlich zur Veröffentlichung des neuen Albums Allein am vergangenen Freitag sorgt die Passage erneut für Gesprächsstoff.

Capital Bra: AfD-Wähler sind „Hurensöhne“

Der Twitter-Account Dora zwitschert teilte am Montag einen Zusammenschnitt aus dem Video. Außerdem zu sehen: Das Format Abendshow im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) begrüßte den Künstler bereits im September 2017 als Studiogast. Auch hier bezeichnet er Personen, welche ihr Kreuz bei der AfD machten als „Hurensöhne“. Der Account, deren Urheberin unbekannt ist, kritisiert diverse Medienmacher regelmäßig. Ein besonders beliebtes Ziel ist dabei ARD-Faktenfinder Patrick Gensing.

Diesmal wirft sie der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt rbb vor, „fleißig Werbung“ für Capital Bra zu machen. Im Wortlaut:

Erinnerungen an ECHO-Skandal im April

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Personen aus der Rapszene mit kontroversen Texten für Schlagzeilen sorgen. Als antisemitisch beziehungsweise gewaltverherrlichend auffassbare texte der beiden Rapper Farid Bang und Kollegah sorgten im April für einen handfesten Skandal. Nachdem die beiden Skandalmusiker den wichtigsten deutschen Musikpreis ECHO verliehen bekamen, gaben mehrere Künstler ihre Auszeichnungen zurück.

Am Ende beschloss der Bundesverband Musikindustrie, den Preis künftig nicht mehr zu vergeben – Die Tagesstimme berichtete. Übrigens: Capital Bra solidarisierte sich damals mit seinen Genrekollegen.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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