Rechte Protest-Aktion bei Wiener Regenbogenparade
Mit einem Transparent und Flugblättern protestierten drei Aktivisten gegen die Wiener „Pride Parade“. Der Wiener Bürgermeister Ludwig verurteilt die Aktion.
Wien. – Am Samstag fand zum 25. Mal die Regenbogenparade in der Wiener Innenstadt statt. Laut Schätzungen der Polizei nahmen ca. 30.000 Menschen daran teil. Startpunkt war um 14.30 Uhr der Rathausplatz. Von dort ging es um den Ring und Kai wieder zurück zum Start. Bei der Abschlusskundgebung um 18.30 Uhr kam es dann zu einer kurzen Protestaktion. Drei rechte Aktivisten entrollten dort über der Videowand ein Transparent mit der Aufschrift „#no_pridemonth“, entzündeten Pyrotechnik und warfen Flugzettel in die Menge.
„Pridemonth“ als „totalitäre Zivilreligion“
Auf den Flugblättern war ÖFB-Fußballer Marko Arnautovic abgebildet mit der Botschaft: „Pridemonth ist abgesagt – White boy summer startet“. Weiters war darauf zu lesen, die Stadt Wien verschwende jährlich Millionen an Steuergeld, um sich als „Regenbogenhauptstadt“ zu inszenieren. Doch diese „Propaganda“ richte sich gegen die geschlechtliche Identität und die Familie. „Die Agenda beginnt mit ‚Prideparaden‘ und endet mit ‚Transkindern‘. Die ‚Cancel-Culture‘, die auch Marko Arnautovic am eigenen Leib erfahren musste, macht aus dem ‚Pridemonth‘ eine totalitäre Zivilreligion“, warnen die Aktivisten. Doch vor den „Hohepriestern und Zensoren dieses Kultus“ habe man keine Angst: „Wir sagen weiterhin die Wahrheit: Ein Mann bleibt ein Mann, eine Frau eine Frau und eure Propaganda bleibt Abfall. Wien ist keine ‚Regenbogenstadt‘, sondern bleibt Bastion Europas. Wir wollen keine Pride-, sondern Militärparaden. Wir wollen keine Regenbogenfahnen, sondern Landesfahnen. Unser Stolz gilt der Heimat und wir verachten euren ‚Pride‘.“
Ludwig (SPÖ) und Wiederkehr (NEOS) verurteilen Aktion
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) verurteilten die Aktion. „Hassgefühle und Intoleranz haben in unserer Stadt keinen Platz. Denn Wien liebt dich, egal wen du liebst“, teilten sie in einer gemeinsamen Aussendung am Samstag mit. Die Stadt bekenne sich „zur Pride, zu viel Vielfalt und Toleranz“. Doch Transparente wie bei dieser Aktion hätten in einer „weltoffenen“ Stadt wie Wien nichts zu suchen, betonte Wiederkehr. „Wir prüfen rechtliche Schritte gegen die Urheber dieser absolut unpassenden Aktion.“