Salzburg: Linksextremisten verteilen „enteigneten“ Spargel

Mit einer Aktion in Salzburg sorgen mutmaßliche Linksextremisten für Diskussionen. Denn, der Spargel, den sie bei einem Stand verteilten, soll nach eigenen Angaben „enteignet, kollektiviert und verschenkt“ sein.
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Salzburg: Linksextremisten verteilen „enteigneten“ Spargel

Bild: Mietstreik Salzburg, Bekennerschreiben Indymedia, CC BY-SA 3.0

Mit einer Aktion in Salzburg sorgen mutmaßliche Linksextremisten für Diskussionen. Denn, der Spargel, den sie bei einem Stand verteilten, soll nach eigenen Angaben „enteignet, kollektiviert und verschenkt“ sein.

Salzburg. – Wie das auch von der linksextremen Gruppe autonome antifa [w] in sozialen Medien geteilte Bildmaterial belegt, nahmen „einige Salzburger Anarchist_innen“ am Donnerstag vor dem Fachmarktzentrum Lehen in der Schumacherstraße Aufstellung. Verantwortlich dürften einem Bekennerschreiben auf der einschlägigen Plattform Indymedia zufolge Aktivisten aus dem Umkreis des Blogs Mietstreik Salzburg zeichnen. Es handle sich um eine „Vorfeldaktion zum 1. Mai als Kampftag gegen die Arbeit“.

Diffuse Kritik: Mietpreise, Arbeitsbedingungen, Migration

Ihre Aktion begründen die mutmaßlichen Linksextremisten mit den Arbeitsbedingungen bei Spargelbetrieben. Diese würden „von der Ausbeutung von Erntearbeitern aus Osteuropa“ leben. Weil deren Arbeitskraft billig sei, machten die Betriebe mit deren Arbeit „gut Profit“. Einige von ihnen würden nun extra aus den ehemaligen Ostblock-Staaten „eingeflogen“, weil einheimische Arbeiter dafür angeblich untauglich seien.

Ihre Kritik verbinden die Aktivisten zudem damit, dass Österreich sich „weigere“, Migranten aus den griechischen Lagern aufzunehmen. Sie monieren daher, dass „für den Profit von Unternehmen“ die Grenzen aufgingen, für die „Rettung von Menschen“ nicht. Während die Miete in Salzburg kaum leistbar sei, müsse man zudem „für ein bisschen wässriges Gemüse 10 Euro“ zahlen. Daher habe man den Spargel „kollektiviert“ und stelle ihn „kostenlos zur Verfügung“.

Aktion stößt im Netz auf negative Resonanz

Damit, dass die als Robin-Hood-Aktion geplante Verteilung nicht auf einhellige Zustimmung stoßen würde, rechneten die Anarchisten wohl kaum. Zahlreiche Kommentatoren im Netz verstanden unter der Darstellung aber, dass der Spargel rechtswidrig entwendet wurde – und verurteilten die Aktion. Ein Nutzer auf Instagram schrieb etwa: „Die Arbeiterklasse beklauen! Richtige Helden! Nicht.“

Ein anderer wies darauf hin, dass gerade Spargelbauern gerade um jeden Cent kämpfen würden: „Schämt euch!“ Weitere Personen markierten in Twitter-Kommentaren den Account der Salzburger Polizei, um die Exekutive auf das Treiben der mutmaßlichen Linksextremisten aufmerksam zu machen.

Ermittlungen laufen: Spargel illegal entwendet?

Die LPD Salzburg selbst bestätigte auf schriftliche Anfrage der Tagesstimme, dass der Sachverhalt der Polizei bekannt sei. Man habe bereits „polizeiliche Erhebungen“ getätigt, welche bislang aber „zu keinem konkreten Ergebnis führten“. Um eine strafbare Handlung zu belegen, seien weitere Ermittlungen erforderlich. Detaillierte Auskünfte könne man allerdings „aus kriminaltaktischen Gründen und der Notwendigkeit weiterer Abklärungen zum vorliegenden Sachverhalt“ nicht erteilen.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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