Silvester-Krawalle sind „gruppendynamische Prozesse“

Auf seinem Twitter-Kanal kritisierte der ehemalige ARD-Programmdirektor Volker Herres die Ausführungen eines Journalisten zu den Silvester-Unruhen.

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Silvester-Krawalle sind „gruppendynamische Prozesse“

RBB-Sendezentrum in Charlottenburg

© Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Berlin. - Der Journalist und Mitarbeiter des RBB und des mittagsmagazins, Thomas Rostek, kommt deutlich ins Stottern, als er in der tagesschau zum derzeitigen Ermittlungsstand zur Tätergruppe der Silvester-Krawalle befragt wird. Es sei „schwierig, in diesen Kontexten von Tätern zu sprechen“, so Rostek. Dagegen wären es „gruppendynamische Prozesse“ beziehungsweise ein „gesamtgesellschaftlicher Druck“ gewesen, der zur Eskalation geführt habe.

Im Klartext: Der deutsche Staat, seine Bevölkerung und die Möglichkeit Feuerwerk zu erwerben, hätten nach zwei Jahren Pandemie unweigerlich zu brennenden Straßenzügen und hunderte Angriffe auf Rettungskräfte geführt.

Blick in den Kaninchenbau

Für diese Äußerungen hagelte es Spott und Kritik in den sozialen Medien. Kritiker beklagten die völlige Verklärung des Sachverhalts und warfen Rostek und ähnlichen Argumentatoren eine Ablenktaktik vor. Mit der Debatte um ein Böllerverbot oder eines besseren Schutzes von Sicherheitskräften werde das „Problem der gescheiterten Migrations- und Integrationspolitik verschleiert“, so ein Kommentar. Der langjährige ARD-Programmdirektor Volker Herres, kommentierte: „Politisch korrektes Geschwurbel“. 

Unter seinem Tweet sammelten sich zahlreiche Medienvertreter und kritisierten Herres für seinen Beitrag. Besonders auffällig: Die inhaltlichen Implikationen der Aussage führten zu beinahe keiner Reaktion der empörten Medienvertreter. Die Unfähigkeit öffentlich-rechtlicher Medien, die Ursachen und deren Verantwortliche zu benennen, die in der Bundeshauptstadt Verwüstungen bisher ungeahnten Ausmaßes verursachten, lässt nur wenig Gutes für die Entwicklung des ÖRR im Jahr 2023 erwarten.

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