Freilich #36: Ausgebremst!

„Skandalöse Verhöhnung“: Wiener Künstlerhaus zeigt Muttergottes als Transfrau

Eine Wiener Ausstellung hat heftige Empörung entfacht, weil darin die Muttergottes als Transfrau dargestellt wird. Kirchenvertreter und Politiker sprechen von einer gezielten Provokation.

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„Skandalöse Verhöhnung“: Wiener Künstlerhaus zeigt Muttergottes als Transfrau

Die Ausstellung mit den provokanten Werken ist aktuell im Wiener Künstlerhaus zu sehen.

© IMAGO / CHROMORANGE

Wien. – Wenige Wochen nach ihrer Eröffnung sorgt eine Schau im Wiener Künstlerhaus für massiven Wirbel: Werke wie eine Muttergottes als Transfrau, ein gekreuzigter Frosch und Wölfe im Priesterornat heizen den Streit über künstlerische Freiheit, Respekt vor religiösen Symbolen und die Grenzen öffentlicher Förderung an.

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Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung erreichte ein scharf formulierter Brief der Meldestelle Christenschutz das Büro von Künstlerhaus-Präsidentin Tanja Prušnik. Darin ist von „gezielter, geschmackloser Herabwürdigung des Heiligen“ die Rede, wie die Kronen Zeitung berichtet. Der Präsident der Meldestelle, Jan Ledóchowski, wird noch deutlicher: Solche Werke wären im Kontext des Islams oder des Judentums „nie“ denkbar – warum sei das Christentum „Freiwild“ für Obszönitäten?

Vorwurf der Blasphemie

Die Meldestelle zeigt sich besonders empört über Formulierungen im Begleitmaterial. Während in dem Katalog steht, dass die Ausstellung „nicht für vordergründige Provokation“ stehe, sondern für eine „liebevolle“ und „humorvolle“ Annäherung an die christliche Ikonenwelt, wertet die Meldestelle diese Selbsteinschätzung als Widerspruch zu den präsentierten Motiven. Zu den beanstandeten Werken zählen nach Ansicht der Kritiker gezielte Provokationen in Form von sexuellen oder fetischartigen Anspielungen. Die Darstellung eines Wolfs im Priestergewand wertet die Meldestelle als pauschale Diffamierung von Geistlichen. Besonders kritisch wird die Darstellung der Muttergottes als Transfrau von der Künstlerin Anouk Lamm Anouk gewertet. In dem Werk ist explizit ein Penis zu sehen, der von Jesus gehalten wird.

Reaktion des Kurators

Auf Nachfrage nimmt Kurator Günther Oberhollenzer die Vorwürfe ernst: Die Kritik werde „sehr ernst“ genommen, betont er, doch eine solche Verletzung sei „nicht die Intention dieser Schau“, erklärte er gegenüber der Krone. Viele Gläubige hätten die Arbeiten als „herausfordernd, aber anregend“ empfunden, so Oberhollenzer. Selbst Geistliche hätten bestätigt, die Werke nicht als herabsetzend wahrzunehmen. Den Vorwurf einer unausgewogenen Auswahl weist er zurück. Er erklärt die Konzentration auf christliche Bildtraditionen mit deren jahrhundertelanger Prägung Europas. Eine parallele Darstellung anderer Religionen wäre zwar möglich, würde jedoch ein völlig anderes Ausstellungskonzept und mehr Platz benötigen.

Debatte um öffentliche Fördergelder

Da das Künstlerhaus Gelder der Stadt Wien erhält, haben sich nun auch politische Vertreter eingeschaltet. ÖVP-Kultursprecherin Judith Edelmann betont: „Natürlich gilt die künstlerische Freiheit, auch wenn Religionen thematisiert werden. Dennoch sind einige der betreffenden Ausstellungen schlicht geschmacklos und sollten nicht mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Reine Provokation schafft keinen echten Diskurs.“

Die Wiener FPÖ geht sogar noch einen Schritt weiter. Stadtrat Stefan Berger bezeichnet die gezeigten Motive, darunter die Muttergottes als Transfrau, in einer Aussendung als gezielten Affront: „Diese Ausstellung ist eine skandalöse Verhöhnung des Christentums. Während Millionen Menschen sich auf das Weihnachtsfest vorbereiten, wird ihr Glaube hier respektlos verspottet“. Es zeige sich einmal mehr, „dass beim Christentum mit dem Argument der künstlerischen Freiheit offenbar alles erlaubt, was man sich beispielsweise beim Islam niemals trauen würde“.

Auch Kultursprecher Lukas Brucker übt scharfe Kritik am Umgang mit öffentlichen Geldern. „Das Künstlerhaus erhält allein für die Jahre 2024 und 2025 eine Million Euro aus dem Wiener Kulturfördertopf. Es ist völlig inakzeptabel, dass Einrichtungen, die bewusst religiöse Gefühle verletzen, mit Steuergeld zugeschüttet werden“. Die FPÖ werde solchen Förderungen künftig nicht mehr zustimmen, erklärt er. Berger und Brucker verlangen von der zuständigen Kulturstadträtin ein sofortiges Einschreiten: „Es braucht ein klares Signal, dass eine solche Provokation in der Vorweihnachtszeit nicht durch städtische Fördermittel unterstützt wird“. Wien benötige eine Kulturpolitik, die Kunst ermöglicht – „aber nicht um jeden Preis und nicht auf Kosten des Respekts vor den religiösen Überzeugungen“.

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