Sprachwissenschaftler fordern: ARD & ZDF sollen das Gendern beenden

Bereits über 100 Wissenschaftler haben in einem Aufruf ein Ende der Gendersprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) gefordert.
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Sprachwissenschaftler fordern: ARD & ZDF sollen das Gendern beenden

Symbolbild „Gendern“. Coyote III / CC BY-SA [Bild zugeschnitten]

Bereits über 100 Wissenschaftler haben in einem Aufruf ein Ende der Gendersprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) gefordert.

Unter den Unterzeichnen finden sich zahlreiche Germanisten, Sprach- und Literaturwissenschaftler – auch Mitglieder des Rates für deutsche Rechtschreibung, der Gesellschaft für deutsche Sprache und des PEN-Zentrums haben den Aufruf unterzeichnet.

Kein Gendern im ÖRR

„Wir fordern eine kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im ÖRR auf sprachwissenschaftlicher Grundlage“, heißt es in dem Aufruf. Die Sprachverwendung des ÖRR sei Vorbild und Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwachse für die Sender die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltende Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache „regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei“ umzugehen.

Den Sprachwissenschaftlern zufolge ist die Gendersprache jedoch „stark ideologisch motiviert“ und werde laut Umfragen von der Mehrheit der Bevölkerung eindeutig abgelehnt. „Es ist bedenklich, wenn immer mehr Journalisten in Unkenntnis der sprachwissenschaftlichen Fakten den Jargon einer lautstarken Minorität von Sprachaktivisten in der Öffentlichkeit verbreiten und sich hierbei fälschlicherweise auf ‚Sprachwandel‘ berufen“, kritisieren die Linguisten. Zudem sorge die „vielfach mit moralisierendem Gestus“ verbundene Verbreitung der Gendersprache durch die Medien für „erheblichen sozialen Unfrieden“. Das Gendern widerspreche auch der politischen Neutralität, zu der alle ÖRR-Sender gemäß Medienstaatsvertrag verpflichtet seien.

Sexualisierung der Sprache

„Wir weisen auch darauf hin, dass Gendern zu einer ausgeprägten Sexualisierung der Sprache, also zu einer permanenten Betonung von Geschlechterdifferenzen führt. Daher wird das wichtige Ziel der Geschlechtergerechtigkeit konterkariert und Gendern von einigen Debattenteilnehmern auch als sexistisch bezeichnet“, heißt es in dem Aufruf weiter.

Die Unterzeichner beklagen außerdem, dass die Berichterstattung des ÖRR über das Gendern „vielfach tendenziös“ sei und „im Wesentlichen der Legitimation der eigenen Genderpraxis“ diene.


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