St. Pölten: Nächtlicher Brandanschlag auf FPÖ-Parteizentrale

In der Nacht auf Montag attackierten bislang unbekannte, vermummte Täter die Landesparteizentrale der FPÖ Niederösterreich mit Brandsätzen. Der Verfassungsschutz ermittelt.
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St. Pölten: Nächtlicher Brandanschlag auf FPÖ-Parteizentrale

Bild (Screenshot aus dem Überwachungsvideo): © FPÖ Niederösterreich

In der Nacht auf Montag attackierten bislang unbekannte, vermummte Täter die Landesparteizentrale der FPÖ Niederösterreich mit Brandsätzen. Der Verfassungsschutz ermittelt.

St. Pölten. – Es sind brutale Szenen, die sich in der Purkersdorfer Straße im Schutz der Nacht abspielen. Gegen 1.30 Uhr beginnen vier Personen, die Parteizentrale der Freiheitlichen mit Molotow-Cocktails zu bewerfen. Später schlagen sie auch die Fenster ein – und setzen schließlich auch Teile des Innenbereichs in Flammen. Erst als eine aufmerksame Taxilenkerin die Vorgänge gegen 2 Uhr mitbekommt und die Feuerwehr alarmiert, ergreifen die mutmaßlichen Täter die Flucht.

Brandanschlag auf freiheitliche Parteizentrale

Wie die FPÖ dem ORF zufolge am Montagvormittag mitteilte, würde Videomaterial den Tathergang dokumentieren. Dabei seien zwei der Täter – eine Person hatte sich zuvor offenbar versehentlich selbst angezündet – nach 15 Minuten zurückgekommen, um das teuflische Werk zu vollenden. Auch der Einsatz eines Brandbeschleunigers lasse sich somit nachweisen.

Landesgeschäftsführer Andreas Spanring zeigte sich nach Informationen der Gratiszeitung Heute schockiert über die Qualität der Gewalt. In der Vergangenheit hätte es bereits Fälle von Vandalismus gegeben – etwa Bewurf mit Eiern oder zerborstene Scheiben. Einen Brandanschlag hingegen sei ein „absoluter Wahnsinn“. Die Täter hätten dabei „Menschenleben aufs Spiel gesetzt“.

Verfassungsschutz ermittelt

Seit den Morgenstunden laufen nun intensive Ermittlungen unter Federführung des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT). Laut Presse sind auch Landeskriminalamt Niederösterreich und Stadtpolizeikommando St. Pölten beteiligt. Beamten sicherten am Vormittag die Spuren.

Neben zwei zersprungenen Fenstern finden sich auch Rauchrückstände an mehreren Fassadenabschnitten. Ein Übergriff des Brandes auf das Lager mit Werbematerialien – darunter eine Vielzahl an Feuerzeugen – fand nach bisherigen Erkenntnissen dank des schnellen Eingreifens nicht statt.

Landbauer: „Anschlag auf die Demokratie“

Die freiheitliche Bewertung, wonach Menschenleben in Gefahr hätten sein können, stützt sich auch auf einen Umstand, welchen auch Landesparteichef Udo Landbauer in einer Aussendung darlegt. Denn gerade in Vorwahlzeiten würden Mitarbeiter regelmäßig in der Landesgeschäftsstelle übernachten.

Der Angriff selbst sein ein „Ausdruck politischen Hasses und roher Gewalt“, so Landbauer.Es handle sich seiner Ansicht nach bei der Brandstiftung jedenfalls um einen „Anschlag auf die Demokratie“. Der Taxilenkerin, ihrem Fahrgast und den Einsatzkräften sprach er unterdessen seinen „tiefsten Dank“ aus.

FP-Abzwerger kritisiert Berichterstattung

Kritik übte unterdessen der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwergzer an der medialen Behandlung. Insbesondere die Behandlung des Vorfalls mittels Überschriften durch den öffentlich-rechtlichen ORF hätte ihn „wirklich entsetzt“. Die Bilder der Überwachungskameras seien nämlich „eindeutig“.

Immer wieder Angriffe gegen Patrioten

Der feige Brandanschlag reiht sich nahtlos in eine unfassbare Spur der Gewalt gegen Patrioten durch mutmaßliche Linksextremisten im gesamten deutschen Sprachraum. Immer wieder ist dabei auch die AfD als deutsche Schwesterpartei der Freiheitlichen, Ziel der Angriffe. Erst am Wochenende kam es in der sächsischen Hauptstadt Dresden zu einem tätlichen Angriff auf einen AfD-Politiker bei einer Infoveranstaltung.

Diese gipfelten Anfang des Jahres unter anderem in einem Sprengstoffanschlag auf ein AfD-Bürgerbüro in Döbeln. Auch in Österreich sind Angriffe auf Einrichtungen der wichtigsten patriotischen Partei leider keinesfalls Neuland: Im November etwa beschmierten mutmaßliche Linksextremisten in Innsbruck die Tiroler Landesgeschäftsstelle mit Fäkalien – Die Tagesstimme berichtete.


Mehr zum Thema „Linksextremismus“ bei der Tagesstimme.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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