Standard beschimpft FPÖ-Wähler nach NÖ-Wahl
Die Redaktion der Tageszeitung Standard schrieb in einem Beitrag, dass „nicht die hellsten Köpfe FPÖ wählen“. Laut aktuellen Umfragen werden damit knapp 2,1 Millionen der 6,3 Millionen Wahlberechtigten beschimpft.
Wien. - In einer Analyse über die Wahlzugewinne der Freiheitlichen heißt es in einem Text der österreichischen Zeitung Standard: „Es sind vielleicht nicht die hellsten Köpfe, die die FPÖ wählen.“ Verwiesen wird dabei auf die Auswertung der Wählerstruktur bei der Niederösterreich-Wahl, wonach Menschen ohne Matura vor allem die Blauen wählen.
Kickl reagiert empört auf Beschimpfung
Der freiheitliche Parteichef Herbert Kickl reagierte in einem Beitrag auf Instagram auf die Verhöhnung seiner Wähler durch den Standard. „Liebe Freunde! Ich denke es ist genau umgekehrt. Jene, die Euch mit solchen Aussagen und 'Analysen' kränken und beleidigen wollen, das sind in Wahrheit nicht die hellsten Köpfe. Sie leben in ihrer eigenen Blase, ganz weit weg von der Wirklichkeit. Zeigen wir ihnen einfach in Form von Wahlergebnissen, dass das Volk der Chef ist und nicht diese kleine aber laute und selbstherrliche Gruppe, die sich für etwas Besseres hält“, schreibt Kickl.
Klischee: „FPÖ-Wähler sind ungebildet“
Dieses Klischee ist keineswegs neu und wird oftmals auch durch diverse Statistiken untermauert, wonach FPÖ-Wähler im Durchschnitt den geringsten Bildungsgrad haben. Zwar sind diese Statistiken nicht gefälscht, allerdings zieht man daraus die Schlussfolgerung, dass die FPÖ die Partei der Ungebildeten sei und „nur Dumme auf ihre Propaganda reinfielen“. Wenn man sich jedoch die geschichtliche Entwicklung an den Universitäten anschaut, dann kann man feststellen, dass vor der 68er-Unterwanderung die FPÖ akademisch sehr gut vertreten war. So erreichte der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) bei den ÖH-Wahlen im Jahr 1960 noch 30 Prozent. Mit den Burschenschaften ist noch immer ein akademisches Milieu stark in der FPÖ-Mitgliedschaft und Wählerschaft verwurzelt.