Steirische Burschenschaften reagieren auf „linksextreme Einzelfälle“
Nach einem linksextremen Angriff auf einen jungen Burschenschafter melden sich die steirischen Burschenschaften zu Wort: „Die Burschenschaft fordert ihr Recht auf Meinungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit ein.“
Graz/Wien. – Am gestrigen Mittwoch haben Linksextreme an der Universität Wien einen jungen Burschenschafter attackiert. Bei dem Angriff erlitt der Student Verletzungen an Gesicht und Rücken und wurde anschließend im Krankenhaus behandelt. Die Polizei konnte zwei Tatverdächtige ausforschen, diese wurden vorübergehend festgenommen und „nach sofortiger Vernehmung über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien auf freiem Fuß angezeigt“, wie eine Pressesprecherin der Polizei auf Anfrage der Tagesstimme mitteilte.
Betroffener Burschenschafter: „Uni schaut tatenlos zu“
Der betroffene Burschenschafter erstattete nach dem Angriff Anzeige wegen schwerer Körperverletzung. „Nach den aktuellen Vorfällen kann man sich als nicht-linker Student nicht mehr an der Uni Wien sicher fühlen. Traurig ist, dass die Uni hier, wie bereits am Dienstag, tatenlos zuschaut“, kritisiert der Burschenschafter gegenüber der Tagesstimme.
Burschenschaften kritisieren „undemokratischen Geist“
Nun reagierten auch die steirischen Burschenschaften mit einer Presseaussendung auf die linksextremen Umtriebe: „Die Burschenschaft fordert ihr Recht auf Meinungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit ein und ist schockiert darüber, dass man im Jahr 2020 in Österreich überhaupt darauf aufmerksam machen muss.“ Auch die aktuelle türkis-grüne Bundesregierung wird in diesem Zusammenhang erwähnt: „Für Burschenschafter bedeutet die Freiheit immer die Freiheit des Anderen. Scheinbar wittert aber der undemokratische Geist gerade mit der neuen Regierung Morgenluft: die Grünen fordern im Regierungsprogramm ja auch die Überwachung der Burschenschaften.“
Diskriminierende Einladungspolitik der ÖH
Neben dem linksextremen Angriff in Wien stören sich die steirischen Burschenschaften aber ebenfalls an der Einladungspolitik der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) in Graz. An der Karl-Franzens-Universität Graz findet am heutigen Donnerstag ein ÖH-Vortrag mit dem DÖW-Mitarbeiter Bernhard Weidinger statt. Burschenschafter, die Band und Mütze tragen, sind dabei explizit „ausgeschlossen“ (Die Tagesstimme berichtete). Dieses „Couleur-Verbot“ bezeichnen die steirischen Burschenschaften als „alarmierend“.
„Die Universität war stets ein Ort des freien Diskurses und muss es bleiben. Die Freiheit der Studenten war dabei immer auch die Freiheit der Studentenverbindungen. Farben – die Tracht der in Verbindungen organisierten Studenten – werden auf Universitäten frei seit 1815 getragen. Sie waren verboten in Zeiten der Unterdrückung (Metternich) und der Diktatur (NS Regime, Kommunismus)“, heißt es in der Aussendung weiter.
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