Syrische Grabschänder durchsuchen Friedhöfe nach Altmetall
Auf mehreren Friedhöfen im Landkreis Traunstein in Bayern haben Metalldiebe mehr als zwei Dutzend Gräber beschädigt.
Traunstein. - Nach Angaben der Polizei beschädigten die Täter auf den Friedhöfen in Siegsdorf, Vachendorf, Haslach und Kammer mehr als zwei Dutzend Gräber. Darüber hinaus erstreckt sich der Verdacht auf weitere Diebstähle aus einer Kirche in Oberteisendorf sowie aus zwei Kapellen in Surberg. In Untersuchungshaft sitzen mittlerweile drei Syrer im Alter von 19 bis 28 Jahren. Sie werden verdächtigt, in den vergangenen Wochen unter anderem Grabkreuze, Grablaternen und Weihwasserkessel von Gräbern gestohlen zu haben.
Immenser Schaden
Der angerichtete Schaden sei immens, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstag. Zum Teil seien die Kreuze herausgerissen worden, zum Teil seien Metallteile direkt vor Ort mit einem Trennschleifer abgetrennt worden. Der Wert der gestohlenen Gegenstände wird auf 50.000 Euro geschätzt. Deutlich höher dürfte der Schaden an den Gräbern sein. Auf die Spur des 28-Jährigen waren die Ermittler nach eigenen Angaben durch Zeugenhinweise gekommen. Dieser soll beim Verkauf von rund einer halben Tonne Altmetall im Gespräch gewesen sein. Die Polizei nahm den Mann fest und durchsuchte seine Wohnung, in der sich neben weiterem Diebesgut auch Werkzeug zum Aufbrechen und Zerlegen des Materials befand.
Ob diese zur Begehung weiterer Diebstähle im Einsatz waren, sei Gegenstand der Ermittlungen, so der Polizeibericht. Hinweise auf die beiden bislang unbekannten Mittäter hätten sich bei der Vernehmung des Tatverdächtigen ergeben. Auch sie wurden festgenommen. Ihre Wohnungen wurden durchsucht. Da bei den Durchsuchungen auch Diebesgut sichergestellt werden konnte, das aus bislang unbekannten Diebstählen stammt, bittet die Polizeiinspektion Traunstein um weitere Hinweise von Zeugen und um Anzeigen von Geschädigten.