Trotz „Deradikalisierungsprogramm“: 17-jähriger Wiener Islamist wieder in Haft

Der wegen Terrorplänen verurteilte 17-jährige Islamist Ali K. ist wieder in Haft. Das Deradikalisierungsprogramm konnte den Jugendlichen nicht von seinen Aktivitäten abbringen.

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Trotz „Deradikalisierungsprogramm“: 17-jähriger Wiener Islamist wieder in Haft

Der minderjährige Islamist ist nach seiner Verurteilung wieder auffällig geworden, sodass die Polizei ihn erneut festnahm (Symbolbild).

© IMAGO / Harald Dostal

Wien. – Ein 17-jähriger Islamist, der bereits wegen geplanter Terroranschläge in Wien verurteilt wurde, ist erneut in Haft. Seine anhaltende Propaganda für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) veranlasste die Behörden, den radikalisierten Jugendlichen erneut festzunehmen.

Am 11. September 2023, dem Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center, stand Ali K. mit einem Kampfmesser bewaffnet am Wiener Hauptbahnhof. Sein Plan: ein Massaker an sogenannten „Ungläubigen“. Über den Messengerdienst Telegram kündigte er den geplanten Terroranschlag an und hielt sich insgesamt 45 Minuten am Bahnhof auf. Trotz Drohungen setzte er seinen Plan schließlich nicht um und wurde kurz darauf von der Polizei festgenommen.

Verurteilung und kurze Haft

Nach seiner Festnahme wurde Ali K. wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und in einer kriminellen Organisation zu zwei Jahren Haft verurteilt. Acht Monate davon musste er tatsächlich absitzen. Ein obligatorisches Deradikalisierungsprogramm während der Haft vermochte den Jugendlichen jedoch offenbar nicht von seiner extremistischen Ideologie abzubringen. Nur wenige Wochen nach seiner Entlassung kam es zur nächsten Eskalation.

Nach seiner Haftentlassung verbreitete Ali K. weiterhin IS-Inhalte in sozialen Netzwerken. Das alarmierte die Staatsanwaltschaft Wien, die daraufhin Maßnahmen gegen den Jugendlichen einleitete. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft wurde am Freitagvormittag erneut Untersuchungshaft gegen Ali K. beantragt. Ausschlaggebend dafür sei die „Tatbegehungsgefahr“, die nach wie vor von ihm ausgehe.

Derzeit befindet sich der 17-Jährige in Polizeigewahrsam und wartet auf die Entscheidung des Haftrichters. Es wird erwartet, dass der Haftrichter in den nächsten Stunden über eine weitere Untersuchungshaft entscheidet.

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