Über ein Drittel der Senioren in Deutschland von Altersarmut bedroht
Vier von zehn Senioren sind laut einer Umfrage der Meinung, dass Deutschland kein Land ist, in dem man gut alt werden kann.
Berlin. - In Deutschland lässt es sich nach Ansicht von 40 Prozent der Senioren nicht gut alt werden. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts insa im Auftrag der Bild am Sonntag. Befragt wurden nur Personen, die mindestens 65 Jahre alt sind. Demnach sind 52 Prozent der Befragten der Meinung, dass man in Deutschland gut alt werden kann. Neun Prozent der Befragten machten keine Angabe. Die Politik nähme nach Ansicht einer überwältigenden Mehrheit von 78 Prozent der Senioren zu wenig Rücksicht auf die Belange älterer Menschen. Fast drei Viertel sind der Meinung, dass die Gesellschaft den Älteren zu wenig Respekt entgegenbringt. Dass die Politik auf die falschen Themen setzt, meinen rund 52 Prozent.
Kritik von der AfD
Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Dorothee Bär (CSU), wirft Familien- und Seniorenministerin Lisa Paus (Grüne) angesichts der Ergebnisse eine Vernachlässigung älterer Menschen vor. „Petz-Portale und der Gender-Zwang sind der grünen Bundesfamilienministerin wichtiger als Maßnahmen gegen die Armut, Einsamkeit oder die Angst von Millionen älterer Menschen vor dem Alter“, so Bär. „Auf diese Ampel hoffen die Rentnerinnen und Rentner in unserem Land leider vergeblich.“
Auch die AfD kritisierte die Altersarmut bereits in der Vergangenheit, besonders in den mitteldeutschen Bundesländern sei diese häufiger vorzufinden. Der AfD-Landtagsabgeordnete André Wendt erklärte hierzu im September 2022: „Die steigende Altersarmut macht mir seit Jahren große Sorgen. Durch Geldentwertung und steigende Energie-Preise wird aktuell die Verarmung weiter stark zunehmen. Die Entlastungspakete der Regierung reichen keinesfalls aus, um den betroffenen Senioren einen würdevollen Lebensabend zu sichern.“ Er forderte eine deutliche Anhebung der Renten, die im Vergleich mit anderen OECD-Staaten lediglich im unteren Drittel rangiere und in keinem Verhältnis zu sonstigen Ausgaben wie etwa durch Migration stehen würden.