Verbände stellten laut FIFA gar keinen Antrag für „One Love“-Schleife

Durch den ausbleibenden Antrag konnte der Weltverband letztlich sieben Verbände aus Europa kurz vor WM-Beginn noch am Tragen der Schleife hindern.
/
/
1 Minute Lesezeit
Verbände stellten laut FIFA gar keinen Antrag für „One Love“-Schleife

Symbolbild: FIFA / Bild: flickr CC BY 2.0 (Bild zugeschnitten)

Durch den ausbleibenden Antrag konnte der Weltverband letztlich sieben Verbände aus Europa kurz vor WM-Beginn noch am Tragen der Schleife hindern.

Doha. – Die „One Love“-Schleife hat vergangene Woche weltweit für viel Wirbel gesorgt. Das Verbot für das Tragen der Kapitänsschleife hätte aber offenbar recht leicht vermieden werden können. Denn wie die FIFA nach anfänglichem Schweigen nun erklärte, haben die nationalen Verbände nicht einmal den dafür nötigen Antrag eingereicht. Es habe allerlei „Anfragen“ zum Thema gegeben, den für eine allfällige Erlaubnis nötigen „klaren Antrag“ hätten die Verbände indes nicht eingereicht, führte die FIFA auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung aus.

Sanktionen hätten gedroht

Durch den ausbleibenden Antrag konnte der Weltverband sieben Verbände aus Europa kurz vor WM-Beginn noch am Tragen der Schleife hindern. Die involvierten Verbände, also aus England, Deutschland, Wales, Dänemark, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden, knickten letztlich jedenfalls wegen der drohenden Sanktionen ein und verzichteten auf die als Botschaft für Vielfalt und Toleranz gedachte Aktion mit der Schleife (Freilich berichtete). Hätte man die Kapitänsbinde zur Genehmigung mit den Trikots und der restlichen Spielerkluft zur Abnahme eingereicht, hätte sich die FIFA klar positionieren müssen.

Verbände beklagten Druckausübung

Unklar bleibt indes die Geschichte um die angeblichen Druckausübung durch den Weltverband. Während einige europäische Verbände berichtet hatten, dass sie von der FIFA „massiv unter Druck gesetzt“ worden seien, erklärte etwa der Schweizer Verbands-Präsident Dominique Blanc, dass seitens der FIFA keine weiteren Sanktionen außer der Gelben Karte angedroht worden seien. Adrian Arnold, der Schweizer Kommunikationschef, wiederum erklärte: „Es wurde ganz klar gesagt, dass es eine Gelbe Karte oder noch schärfere Sanktionen gibt.“

Mehr zum Thema:

„One Love“-Armbinde: Rewe beendet Zusammenarbeit mit dem DFB (22.11.2022)

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!