Wiener Neustadt: Hunderte trauern bei Mahnwache um getötetes Mädchen
Am Montagabend kam es in Wiener Neustadt zu einer Mahnwache für eine in der Vorwoche getötete 16-Jährige. Auch zahlreiche Bewohner nahmen an der friedlichen Veranstaltung im Anton-Wodica-Park teil.
Wiener Neustadt. – Zwischen 18 und 20 Uhr bekundeten zahlreiche Bürger ihre Anteilnahme mit dem grausamen Schicksal von Manuela K, deren Leichnam vor etwas mehr als einer Woche just in dieser Parkanlage aufgefunden wurde. Als dringend tatverdächtig gilt seitdem deren Exfreund Yazan A., ein mehrfach vorbestrafter Asylwerber aus Syrien. Insgesamt bekundeten bis zu 500 Menschen auf diese Weise ihre Trauer.
Spenden für Angehörige und Trauerkerzen
Dabei sprach zunächst ein Unternehmer aus dem Ort – selbst ein Familienvater – andächtige, persönliche Worte. Er bekundete die tiefe Betroffenheit über die schrecklichen Ereignisse. Anschließend wurde ein fünfminütiger Ausschnitt aus Mozarts Requiem gespielt und eine Gedenkminute eingelegt. Schließlich legten die Teilnehmer mehrere hundert Kerzen nieder. Ein großer Teil der Trauernden spendete außerdem, um der Familie bei den Begräbniskosten zu helfen. Eine lokale, wohltätige Organisation sammelte das Geld und übergab es noch vor Ort den Hinterbliebenen.
Mitorganisator: „Überwältigt“ von Anteilnahme
Im Gespräch mit der Tagesstimme zeigte sich ein Mitorganisator „überwältigt“ von der regen Anteilnahme der Menschen. Als positiv hob dieser hervor, dass es zu keiner Politisierung kam und auch keinerlei Randgruppen jeglicher Couleur teilnahmen. Auch sei es kaum zu agitierenden Zwischenrufen gekommen, ein einzelner, augenscheinlich alkoholisierter Störenfried hätte sich auf eindringliche Bitte entfernt. Auch auf Facebook bedankte man sich bei den Mittrauernden:
Teilweise Negativpresse im Vorfeld
Zuvor hatten einige Medien und auch einzelne Politiker des örtlichen linken Spektrums versucht, die Veranstaltung in Misskredit zu ziehen. Weil auch patriotische Aktivisten ihre Unterstützer für die Mahnwache mobilisierten, rückten diese das Gedenken in ein vermeintlich rechtsextremes Licht. Aus diesem Grund waren nach Auskunft des Mitorganisators auch etwa fünf Beamte des Verfassungsschutzes vor Ort.
Dass einige Akteure der stillen Trauer im Vorfeld einen politischen Anstrich verpasst hätten, missfiel einigen Teilnehmern merklich. Ein Teilnehmer erzählte uns etwa, dass ihn nicht nur der schrecklichen Vorfall, sondern auch die Negativpresse über die Trauerveranstaltung zu Ehren von Manuela K. betroffen gemacht hätte. Die Mutter des Mordopfers bedankte sich laut Krone bereits in der Vorwoche für jede Kerze, die für ihre Tochter angezündet werde.
Samstag: Trauermarsch rief Politik in die Pflicht
Bereits am Samstag kam es in Wiener Neustadt zu einem Trauermarsch der Gruppe „Wiener Neustadt trauert“. Daran beteiligten sich insgesamt etwa 700 Personen. Bei dessen Schlusskundgebung forderten die Organisatoren auch politische Konsequenzen.
Insbesondere brauche es eine Verschärfung der Abschieberegelungen von straffälligen Asylwerbern. Im November in Innsbruck und im Dezember in Steyr starben jeweils junge Menschen durch Messerangriffe – Die Tagesstimme berichtete. In beiden Fällen waren die mutmaßlichen Täter Asylwerber aus Afghanistan.
Gedenken von unterschiedliche Veranstaltern
Bei den Veranstaltungen vom Samstag um Montag ist festzuhalten, dass diese keinerlei direkte Verbindung besitzen. Ein Mitorganisator der montäglichen Mahnwache bestätigte dies auf Anfrage der Tagesstimme. Es handle sich dabei um zwei unterschiedliche Veranstaltungen, die auch von unterschiedlichen Personenkreisen getragen würden. Er monierte, dass dies in der medialen Vorberichterstattung nicht immer deutlich geblieben war.
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