Wort zum Sonntag: Papst gegen Kommunismus und für die Seele der Völker
Papst Franziskus hat in Rumänien sieben Bischöfe seliggesprochen, die unter dem linken Terrorregime den Märtyrertod fanden. Bei seinen Auftritten fand er klare Worte, verurteilte die Schrecken des Kommunismus und forderte dazu auf, die Seele der Völker zu stärken.
Kolumne von Raphanus
Linke Ideologie führt zu wirtschaftlicher Stagnation und zum Versiegen kreativer Kräfte, attestierte der Papst bei seinem Besuch in Rumänien, das noch immer mit den Folgen kommunistischer Herrschaft zu kämpfen hat. Die Seliggesprochenen haben gelitten und ihr Leben hingegeben, weil sie sich einem unfreien ideologischen System entgegengestellt und gegen die Unterdrückung des Kommunismus aufgetreten sind.
Linker Terror zwischen 1950 und 1964
Historikern zufolge wurden in Rumänien unter dem linken Terror zwischen 1950 und 1964 mehr als 2.000 Priester ins Gefängnis geworfen, wo auch Bischöfe unter nie geklärten Umständen gestorben sind. Insgesamt inhaftierten die linken Machthaber 600.000 Menschen, wovon knapp 100.000 in Arbeitslagern ums Leben gekommen sind.
In seiner Rede in Rumänien warnte der Papst auch vor neuen Ideologien, die auf subtile Weise Macht gewinnen und von reichen kulturellen und religiösen Überlieferungen entfremden wollen. Ideologien, die die menschliche Person, das Leben, die Ehe und Familie verachten und mit ihren entfremdeten Lebensentwürfen, die genauso atheistisch wie eh und je sind, vor allem unseren Jugendlichen und Kindern Schaden zufügen.
Seele des Volkes stärken
In herausfordernden Zeiten genüge es daher nicht nur Wirtschaftstheorien zu aktualisieren, sondern zusammen mit den materiellen Bedingungen muss auch die Seele des Volkes gefördert werden, so der Papst. All das was ein Volk voranschreiten lässt, das führe immer über die Rückkehr zur Seele des Volkes. Der Papst scheint damit auch die Kraft einer solidarischen und starken Gemeinschaft zu meinen, die vehement gegen falsche Propheten auftritt.
Die sieben seliggesprochenen Bischöfe sind jedenfalls eine brandaktuelle Mahnung an alle freiheitsliebenden und gläubigen Menschen.
Quelle: L’Osservatore Romano, 7. Juni 2019 / Nummer 23 und 14. Juni 2019 / Nummer 24