Zehntausende Unterschriften für Petitionen gegen Gender-Sprache

Derzeit laufen zeitgleich zwei Petitionen, welche sich gegen die sogenannte „gendergerechte Sprache“ richten. Beide erfreuen sich bereits in der ersten Woche eines regen Zulaufs.
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Zehntausende Unterschriften für Petitionen gegen Gender-Sprache

Symbolbild: Nick Youngson / Image Creator via The Blue Diamond Gallery [CC BY-SA 3.0] (Bild zugeschnitten)

Derzeit laufen zeitgleich zwei Petitionen, welche sich gegen die sogenannte „gendergerechte Sprache“ richten. Beide erfreuen sich bereits in der ersten Woche eines regen Zulaufs.

Syke b. Bremen. – Neben dem Verein Deutsche Sprache startete auch die Initiative „Stop Gendersprache jetzt“ unlängst einen Aufruf gegen vermeintlich geschlechtergerechte Sprache. Zu den Schaffern dieser bereits zwei Tage älteren Initiative zählen auch hier prominente Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur.

Ablehnung von „Bevormundung durch amtliche Sprachregelungen“

Die Initiative moniert, dass die „Gendersprache“ die Gesellschaft spalte – „ganz im Sinne der Ideologie des Gender Mainstreaming und der politischen Korrektheit“. Behörden, Institutionen und Verbände würden die Übernahme von „Sprachregelungen einer Minderheit“ erzwingen wollen. Dies geschähe außerdem „ohne jegliche demokratische Legitimation“.

Die Regelungen würden „alternative Wortungetüme“ schaffen, mit derer eine Erziehung „unerbittlich […] zur politischen Korrektheit“ drohe. Gesetzestexte und Einrichtungen sähen sich „nicht unerheblichen Umbenennungskosten“ gegenüber. Es drohe eine „Schreib-, Sprach- und Denkwillkür“. Man lehne eine solche „Bevormundung durch amtliche Sprachregelungen“ allerdings ab.

Prominente Initiativgruppe startete Aufruf

Die Initiatoren erklären außerdem, in der „Gendersprache weder schreiben noch sprechen“ zu wollen. Man empfehle weiters allen, deren Gebrauch „mit ihren gekünstelten Formeln und Zeichenkombinationen zu verweigern“. Man verweist auf den Erfolg einer ähnlichen Bewegung im benachbarten Frankreich im Jahr 2017.

Verantwortlich für den Aufruf zeichnen neben den renommierten Medienwissenschaftlern Norbert Bolz und Frank Böckelmann, der DDR-Dissident und Schriftsteller Kunze, die bekannten Journalisten Anabel Schunke und Helmut Markwort sowie der Autor Lothar Kopp. Als Ansprechpartner fungiert der Publizist Eckhard Kuhla.

Bereits über 24.000 Unterschriften

Unter den Erstunterzeichnern befinden sich auch weitere Personen mit Profil wie Bestsellerautor Uwe Tellkamp und mehrere führende Experten ihrer Zunft wie der Soziologe Gerhard Amendt und der Ökonom Günter Buchholz. Einige davon wie der Publizist Matthias Matussek sind auch für ihre konservative bis patriotische Ausrichtung bekannt.

Dem Aufruf folgten in seiner ersten Woche bereits über 24.000 weitere Bürger. Damit liegt er nur vergleichsweise knapp hinter der weit bekannteren Petition des Vereins Deutsche Sprache. Dieser verzeichnete in fünf Tagen 34.000 – macht insgesamt beinahe 60.000 Unterschriften in wenigen Tagen, wobei einige Personen für beide Initiativen unterschrieben haben dürften.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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