Fake-Charts und Amazon-Boykott: Wie die öffentliche Meinung gesteuert wird
„Bauer und Bobo“, das Wohlfühlbuch für linke Spießer vom Falter-Chefideologen Florian Klenk liegt auf Platz 5 der österreichischen Sachbuchbestseller. Zwei Plätze davor rangiert „Dummheit“ von der Adabei-Psychiaterin Heidi Kastner. Auch dieses Buch dient vor allem dazu, Weltbild und Moral des linken Fußvolkes zu stärken. Die menschliche Dummheit kann Kastner selbstredend nur bei Nichtlinken von Donald Trump bis Herbert Kickl entdecken. Energiewende, Massenmigration, Genderismus und Gelddruckpolitik sind hingegen klug und weitsichtig.
Was sind wir – die Autorin und ihre Leserschaft – nicht für kluge, bedeutende Menschen, die immer auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Den ersten Platz der österreichischen Sachbuchbestseller belegt in der Kalenderwoche 49 Hape Kerkeling mit einem Buch über seine Katzen. Nur linke Belehr-oder belanglose Bücher in den Verkaufscharts. Mehrere Medien veröffentlichen diese offizielle Bestsellerliste des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, in den Buchhandlungen werden diese offiziellen Verkaufsschlager gut sichtbar und verkaufsfördernd präsentiert. Das sind schließlich die aktuell beliebtesten Bücher in Österreich. Offiziell.
Wer tatsächlich glaubt, diese Bestsellerliste sei die aktuelle Reihung der meistverkauften Bücher im Land, der irrt. Auch wenn der Hauptverband auf seiner Webseite dazu erklärt: „Mit den Bestsellerlisten werden auf dem Absatzweg Sortimentsbuchhandel und E-Commerce knapp 90 Prozent aller Barverkäufe in Österreich abgedeckt.“ Ein getreues Abbild des Buchverkaufs in Österreich ist das aber nicht.
Linker Zeitgeist
In die Hitlisten schaffen es – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur Bücher, die dem linken Zeitgeist ent- bzw. nicht zu sehr widersprechen. Voraussetzung für die Aufnahme in diese Buchcharts ist politische Angepasstheit und inhaltliche Stromlinienförmigkeit. Werke, die den politisch korrekten Meinungsrahmen sprengen, die in den zentralen politischen Fragen unserer Zeit – Corona, Islam, Multikulti, Umverteilung, Klimawandel, Genderismus – nicht auf Linie sind, schaffen es auch dann nicht in die Bestsellercharts, wenn sie sich besser verkaufen als die offizielle Nummer 1. In Deutschland schaffte es 2017 aus Versehen das politisch unkorrekte Buch „Finis Germania“ von Rolf Peter Sieferle in die Spiegel-Bestsellercharts. Eine Woche lang. Danach wurde es ohne Kommentar und Erklärung aus dem Ranking gestrichen. Erst als Journalist Henryk Broder darüber schrieb, sah sich der Spiegel zu folgendem Statement gezwungen: „Die SPIEGEL-Bestsellerliste stützt sich auf Verkaufszahlen, wird aber vielerorts als Empfehlungsliste verstanden. Eingriffe in die Bestsellerliste sind den Regularien zufolge möglich, aber selten.“ Sozusagen halbe Verkaufscharts. Zumal „selten“ ein sehr dehnbarer Begriff ist.
Gelistet und gereiht wird, was der Bürger respektive Untertan nach Ansicht der von Linken dominierten Verlags-, Buch- und Medienbranche lesen soll bzw. darf. Größere Abweichungen von der vorgegebenen politisch korrekten, woken Meinung werden nicht geduldet. Erlaubt ist nur die Kritik an der Art der Erreichung der politischen Ziele. Die Ziele selbst, sozialistische Utopien und Dogmen zu hinterfragen, linke Klischees und Vorurteile zu entlarven hingegen tabu.
Die Charts sind, so wie viele andere Bereiche unserer Gesellschaft, politisch gesäubert, messen nur den Buchabsatz innerhalb der linken Meinungsblase. Und der Unterschied zwischen den veröffentlichten und den tatsächlichen Verkaufszahlen ist mittlerweile beträchtlich. Es ist eine linke Scheinwelt, aufgebaut auf (Selbst-)Betrug.
Vom Mainstream ignoriert
Der Autor dieses Textes weiß, wovon er schreibt. Er betreibt seit mehreren Jahren den Wiener Verlag Frank&Frei. Zwei seiner Neuerscheinungen wären wohl in den Top-10 vertreten, würden sie nicht von der von Linken dominierten Verlags- und Buchbranche sowie ihren Institutionen ignoriert und boykottiert.
Eines heißt „So sind wir“, von Christian Hafenecker, das andere „Raus aus dem Corona-Chaos“. Zweiteres wurde vom Facharzt Hannes Strasser und dem FPÖ-Nationalratsabgeordneten Gerald Hauser geschrieben. Nach nur zwei Wochen war die erste, nach weiteren drei Wochen die zweite Auflage verkauft. Und das, obwohl das Buch, in dem die beiden Autoren die Corona-Politik und Strategie zur Bekämpfung der Pandemie kritisieren, von vielen Buchhändlern, Vertrieben – inkl. Marktführer Amazon – boykottiert wird. Das ist auch einer der Gründe, weshalb dieses Werk, obwohl es sich bereits tausendfach verkauft hat, niemals in den offiziellen Bestsellerlisten auftauchen wird. In der linken Blase ist es nicht präsent, wird von vielen Händlern, Medien und Institutionen nicht einmal ignoriert, wie man auf Wienerisch sagt. Andererseits werden die Werke angepasster Meinungs-Promis (neudeutsch: Experten) zu Förderung der sozialistischen Gesinnung in der Gesellschaft von den linken Netzwerken abgefeiert und gehypt.
Weil aber das Interesse der Menschen an dissidenten Inhalten trotz des massiven öffentlichen Meinungsdruckes (Covidioten, Alu-Hüte, Nazis, Blut an den Händen etc.) stetig wächst, laufen Vertrieb und Verkauf dieser und ähnlicher Bücher mittlerweile an den traditionellen Strukturen vorbei. Solche Werke werden auch nicht von den großen Printmedien und TV-Stationen besprochen, deren Autoren nicht zu Talk-Runden oder als Experten ins TV-Studio eingeladen. Trotz dieses Ausschlusses, dieses „Cordon sanitaires“ sind sie prominent, auch wenn Otto Mediennormalverbaucher noch nie etwas von ihnen gehört haben sollte. Man kennt sie aus YouTube-Kanälen, Telegram-Gruppen, Blogs etc. Hier erreichen sie ohne Streuverluste und dem Hass linker Gatekeeper Hundertausende Menschen.
Weil politisch unbequeme und kritische Autoren, Verleger und Bücher von den meisten Händlern und Vertrieben boykottiert werden, haben sich in den vergangenen Jahren gut funktionierende Parallelstrukturen gebildet. Um ein Buch verkaufen zu können, ist ein Verlag nicht mehr auf Amazon, Thalia oder den großen österreichischen Buchvertrieb Mohr-Morawa angewiesen. Bücher kann man auch direkt und über alternative Vertriebskanäle verbreiten. Vermutlich verkauft sich das Buch „Raus aus dem Corona-Chaos“ ähnlich gut wie Klenksche Bobo-Schmöker, zumal die linke Mainstreamblase kontinuierlich schrumpft.
Das haben deren Bewohner allerdings noch nicht realisiert, weil die maßgeblichen Figuren dieses Milieus viel dafür tun, den Eindruck aufrechtzuerhalten, dass diese Blase keine linke Echokammer, sondern die Realität und die Schwurbler, Alu-Hüte und Leugner nur eine kleine, gestörte und moralisch degenerierte Randgruppe sind. Der linkslinke Falter wirbt sogar damit, „bubble-frei“ zu sein. Und die Zahl der Corona-Demonstranten wird regelmäßig auf ca. ein Viertel der tatsächlich Anwesenden „abgerundet“. Man glaubt das vermutlich wirklich.
Medien wie der Falter, Institutionen wie der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, ORF-Nachrichtensprecher Armin Wolf und andere linke Meinungsführer versuchen ihrer „Bubble“ eine Bedeutung und Größe zu verleihen, die sie längst nicht mehr hat. Und je mehr sie schrumpft, je mehr Menschen man ausgrenzt, desto mehr müssen die Linken framen, manipulieren und lügen. Ihre Experten, Autoritäten und Medien werden nur noch innerhalb des eigenen Umfelds ernstgenommen. Laut einer repräsentativen INSA-Umfrage zum Jahreswechsel glauben nur noch 32 Prozent der Deutschen, also weniger als ein Drittel, den offiziellen Corona-Zahlen.
Wohl aus gutem Grund, wenn selbst in vergleichsweise unbedeutende Rankings wie in Buchbestsellerlisten aus politischen Gründen eingegriffen wird.
Gelenkte Demokratie
Es geht immer auch darum, den Schein zu wahren, eine linke Meinungs-Mehrheit zu suggerieren, den Bürgern glauben zu machen, wer links denkt, handelt und wählt gehört einer breiten Mehrheit an. Das beginnt u.a. bei der Auswahl der Bücher. Wir leben längts in einer gelenkten Demokratie. Wobei das Lenken gegenüber der Demokratie immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Im Zuge der Migrationskrise 2015, der von Greta verkündeten Klimaapokalypse und der Corona-Todespanik haben sich aber die Kräfteverhältnisse innerhalb der Gesellschaft massiv verschoben. Immer mehr Menschen haben die absurde linke Lebenswelt verlassen, ignorieren, meiden und verachten deren Medien, Institutionen, Promis, Ansichten etc. So, wie es die Linken umgekehrt praktizieren, nur, dass sie sich dessen viel weniger bewusst sind. Sie wähnen sich u.a. dank solcher Bestsellerlisten und tausender anderer Manipulationen und Tricks nach wie vor als die bestimmende gesellschaftliche Kraft. So haben die Bewohner der schrumpfenden Mainstreamblase von einem der meistverkauften Bücher der vergangenen Monate noch nie etwas gehört, von Monika Donners „Corona-Diktatur: Wissen, Widerstand, Freiheit“.
Das Buch verkauft sich in Österreich und Deutschland seit Monaten extrem gut. Der Buchhändler ums Eck, der sich mehr als Meinungswächter und Gatekeeper denn als Geschäftsmann begreift, verkauft solche toxischen Inhalte nicht. Aus Überzeugung.
Doch dieses linke Monopol franst auch in der buch- und Verlagsbranche angesichts der gesellschaftlichen Verwerfungen und neuen Frontlinien an den Rändern immer mehr aus. Obwohl im Zuge der Corona-Pandemie die Linke noch enger vernetzt, ihre Propaganda und Desinformation intensiviert hat, werden die linken Erklär-, Erziehungs- und Erbauungsbücher immer öfter zu Ladenhütern.
Und die verhassten Gegner sind nicht mehr wie früher auf die klassischen Vertriebs- und Verkaufsstruktur angewiesen. Es bröckelt an allen Ecken und Enden. Der Umbruch und die Spaltung der Gesellschaft hat auch einen Umbruch in der Medien- und Buchbranche eingeleitet. Auch wenn die Mainstreammedien versuchen, den Schein zu wahren, so tun, als wären sie die einzig legitimen Vertreter dieser Branche, ja, der Gesellschaft.
Deshalb werden die Attacken und Angriffe der Linken auf alternative Verlage, Medien und Autoren zunehmen. Die inszenierte Aufregung um einen (!)„rechten“ Verlag und Hunderten linken auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr war ein kleiner Vorgeschmack darauf. Um ihre Scheinwelt aufrecht zu erhalten, sind die Blasenbewohner zu allem bereit. Wenn man seine Position und Bedeutung in Staat und Gesellschaft nicht mehr mit Methoden wie Ausgrenzung, Meinungsdruck, Desinformation, Netzwerkbildung und Ibiza-Methoden aufrechterhalten kann, muss man schwerere Geschützte auffahren. Die Möglichkeiten dazu hat man in den vergangenen Monaten geschaffen, ebenso wie man für die richtige Stimmung in der Gesellschaft gesorgt hat.
Der Boden für Verbote, Zensur, Umerziehungsanstalten, Berufsverbote, Gesinnungsjustiz etc. ist bestens bereitet. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gibt es für die Linke zur Absicherung und zum Ausbau ihrer Macht keine roten Linien mehr. Das kann man u.a. daran erkennen, dass nur Bücher, die die offizielle Corona-Linke stützen, über die herkömmliche Strukturen ohne Hürden, Angriffen und Boykotte verkauft werden können.