Weihnachten nun auch im Irak nationaler Feiertag

Die irakische Regierung hat das Feiertagsgesetz des Landes geändert und Weihnachten zu einem nationalen Feiertag erklärt.
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Weihnachten nun auch im Irak nationaler Feiertag

Bild: Louis Raphaël I Sako, Patriach von Babylon und der chaldäisch-katholischen Kirche / Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Die irakische Regierung hat das Feiertagsgesetz des Landes geändert und Weihnachten zu einem nationalen Feiertag erklärt.

Bagdad. Wie die Nachrichtenagentur Kathpress gestern berichtete, ist Weihnachten ab sofort auch im Irak ein nationaler Feiertag. Internationalen Medienberichten zufolge griff die Regierung in Bagdad eine entsprechende Bitte des chaldäischen Patriarchen Raphael Louis Sako I. von vor wenigen Tagen auf. Der 25. Dezember gilt nun nicht mehr nur für Christen im Land als Feiertag, sondern auch für alle anderen Bürger. „Frohe Weihnachten unseren christlichen Mitbürgern, allen Irakern sowie jenen, die weltweit feiern“, hieß es dazu seitens der irakischen Regierung auf Twitter.

Christen flüchteten vor IS-Terroristen

Die Regierung hat das Feiertagsgesetz des Landes entsprechend geändert, berichtete der Sender CNN am Dienstag. Laut Angaben von CNN lebten vor der US-Invasion im Irak 2003 rund 1,4 Millionen Christen im Land. Seither sank ihre Zahl auf rund 300.000, nachdem Hunderttausende das Land wegen Instabilität, wirtschaftlicher Not sowie Gewalt von IS-Milizien verlassen mussten. In der Ninive-Ebene geht der Wiederaufbau indes weiter. Aus der 30 Kilometer südlich von Mossul gelegenen Kleinstadt Karamles berichtete die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR, dass dort am 24. Dezember zum ersten Mal seit vier Jahren wieder Heilig-Abend-Messe gefeiert wurde. Die christlichen Bewohner von Karamles mussten vor den IS-Terroristen fliehen. Die zerstörte Pfarrkirche habe man mittlerweile wieder aufgebaut. Lediglich der von Terroristen zerstörte Kirchturm bleibe so wie er ist, betonte Pfarrer Paul Mekko. Damit solle die Widerstandskraft der Christen in der Ninive-Ebene symbolisiert werden. „Wer diese Kraft mit Maschinenpistolen und Säbeln überwinden wollte, ist besiegt worden“, so Mekko.

Um Rückkehr in den Irak gebeten

Im Inneren der Kirche erinnert ein Schrank, der mit Überresten von liturgischen Büchern, Statuen und sakralen Geräten gefüllt ist, an die Untaten der Islamisten. Heuer wurde Weihnachten in Karamles wieder so gefeiert, wie es der mesopotamischen Tradition entspricht. Dabei wurde nach der Messfeier das „Feuer der Hirten“ entzündet und in besonderer Weise um den Frieden im Irak und die Rückkehr der vertriebenen oder geflüchteten christlichen Familien gebeten.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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