Freilich #32: Süchtig nach dem Kick

Weiß statt schwarz: Kritik an „Race Swapping“ in Netflix-Serie Adolescence

Netflix wird immer wieder dafür kritisiert, Rollen mit schwarzen Schauspielern zu besetzen, wo man es nicht erwarten würde. Im Fall von „Adolescence“, wo eine solche Entscheidung nach Ansicht einiger Beobachter Sinn gemacht hätte, hat Netflix dies jedoch nicht getan.

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Weiß statt schwarz: Kritik an „Race Swapping“ in Netflix-Serie Adolescence

Der 15-jährige Owen Cooper spielt die Hauptrolle in der neuen Netflix-Serie.

© Screenshot YouTube / Metropolitan Police

Die neue Miniserie „Adolescence“, die kürzlich auf Netflix Premiere feierte, hat weltweit für Aufsehen gesorgt und wurde von vielen Beobachtern als Meisterwerk gefeiert. Die vierteilige britische Produktion, in der ein 13-Jähriger verdächtigt wird, seine Mitschülerin ermordet zu haben, wurde am Wochenende zur meistgesehenen Serie auf der Streaming-Plattform, wie die BBC berichtete. Doch es gibt auch viel Kritik – vor allem wegen der Auswahl des Hauptdarstellers, der vom 15-jährigen Owen Cooper gespielt wird.

Inspiration fürs Drehbuch

Die Kritik entzündet sich vor allem daran, dass Cooper ein weißer Teenager ist und die Serie laut Drehbuchautor Stephen Graham auf wahren Berichten beruht. „Ich wollte wissen, was in einer Gesellschaft los ist, in der solche Vorfälle zur Gewohnheit werden“, erklärte Graham gegenüber der BBC. Der Fokus lag demnach auf „männlicher Wut“, wie Co-Autor Jack Thorne erklärte. Die Hauptfigur der Serie sei von Influencern wie Andrew Tate „indoktriniert“ worden, was die Auswirkungen der modernen Radikalisierung verdeutliche.

Kritik an der Wahl der Darsteller

Vor allem in den Sozialen Medien weisen Nutzer darauf hin, dass die Serie durch den Angriff im September 2023 inspiriert worden sei, bei dem der damals 17-jährige Hassan Sentamu in Croydon im Süden Londons die 15-jährige Elianne Andam erstochen hatte. Brisant: Der Täter, der inzwischen zu mindestens 23 Jahren Haft verurteilt wurde, ist schwarz, der Hauptdarsteller der Netflix-Serie allerdings weiß.

Auf X spricht ein Nutzer in diesem Zusammenhang deshalb von „anti-weißer Propaganda“ und bezieht sich damit vermutlich auf die Tatsache, dass Netflix oder auch Disney ansonsten regelmäßig schwarze Schauspieler für Rollen casten, für die man aus historischen oder anderen Gründen eher Weiße erwarten würde. In der Vergangenheit gab es auch immer wieder Fälle, in denen Rollen in Neuadaptionen mit schwarzen Schauspielern besetzt wurden, die in der Originalversion noch von weißen Schauspielern gespielt wurden. Eines der jüngsten Beispiele ist die neue Harry-Potter-Serie, in der die Rolle des Severus Snape von dem schwarzen Schauspieler Paapa Essiedu gespielt wird. Im Fall von „Adolescence“, wo nach Meinung einiger Beobachter ein schwarzer Schauspieler mehr Sinn gemacht hätte, die Hauptrolle nun aber von einem weißen Schauspieler gespielt wird.

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