Arbeitsminister Heil will mehr Inder auf deutschem Arbeitsmarkt

Die Bundesregierung will Deutschland für indische Fachkräfte attraktiver machen und plant dazu unter anderem weniger Bürokratie und eine schnellere Visavergabe.

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Arbeitsminister Heil will mehr Inder auf deutschem Arbeitsmarkt

Deutschland soll für indische Arbeitskräfte attraktiver werden.

© Metropolico

Berlin. – Die Bundesregierung hat am Mittwoch eine neue Fachkräftestrategie für Indien beschlossen, um mehr Arbeitskräfte aus dem Land nach Deutschland zu holen. Das Strategiepapier sieht weniger Bürokratie, eine schnellere Visaerteilung und eine einfachere Anerkennung von Berufsabschlüssen vor. Vor allem die deutsche Sprache, die in Bereichen wie der Pflege besonders wichtig ist, soll stärker gefördert werden.

„Sind ein stabiles Land“

Arbeitsminister Hubertus Heil betont die Notwendigkeit, Deutschland für Arbeitskräfte aus Indien attraktiver zu machen. Deutschland habe „ein paar Nachteile“, die es auszugleichen gelte. Dazu zählt er die geringere Verbreitung der deutschen Sprache im Vergleich zu Englisch und das weniger attraktive Wetter. Es gebe aber auch Vorteile, mit denen Deutschland punkten könne: „Wir sind ein stabiles Land. Das betrifft aber auch soziale Sicherheit – zum Beispiel, dass es hier Krankenversicherungen gibt.“

Bürokratieabbau und schnellere Visa

Zentrales Element der neuen Strategie ist der Bürokratieabbau. So sollen Visa künftig nicht mehr monatelang auf sich warten lassen, sondern innerhalb weniger Wochen und digital ausgestellt werden. Auch die Anerkennung von Berufsabschlüssen soll vereinfacht werden, um indischen Arbeitskräften den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Entscheidend sei, so Heil weiter, „dass wir als Gesellschaft begreifen. Wir wollen nicht nur Arbeitskräfte, es kommen Menschen, die müssen sich hier wohlfühlen, damit sie auch bleiben.“

Die Union begrüßt die Anwerbung indischer Arbeitskräfte, fordert aber weitere Maßnahmen. Der CDU-Arbeitsmarktpolitiker Marc Biadacz betonte, es gehe nicht nur um die Anwerbung, sondern auch um die Lebensbedingungen der Arbeitskräfte in Deutschland. Nötig sei Wohnraum. Und: „Wir brauchen Kita-Plätze, und da merke ich: Auch hier ist die Bundesregierung einfach zu langsam.“

Ausländische Arbeitskräfte willkommen?

Neben der praktischen Umsetzung stellt sich jedoch die Frage, wie willkommen die Arbeitskräfte in Deutschland sind, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationsdebatte. Oft stehe die Diskussion um Abschiebungen im Vordergrund, was international nicht immer als Einladung verstanden werde, so Beobachter. Biadacz betont, wie wichtig es sei, klar zwischen Asyl und Arbeitsmigration zu unterscheiden: „Wir müssen uns vielmehr darauf fokussieren, dass wir genau die richtigen Menschen finden, die wir für den deutschen Arbeitsmarkt brauchen.“

Wie die Union betont, müsse Deutschland zwar Arbeitskräfte im eigenen Land suchen und qualifizieren, aber ohne Zuwanderung gehe es nicht. Das sieht auch Heil so: „Denn klar ist, wir müssen weltoffen sein, was diese Frage betrifft. Das ist in unserem Interesse“, sagte er.

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