Auch Journalistin bedroht: Nacktbild-Skandal um Grünen-Funktionär

Helle Aufregung macht sich derzeit im Netz – und zusehends auch im medialen Raum – bereit, weil der grüne Brandenburger Nachwuchs-Funktionär Danilo „Dino“ Zoschnik offenbar ein problematisches Verhalten im digitalen Raum an den Tag legte.
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Auch Journalistin bedroht: Nacktbild-Skandal um Grünen-Funktionär

Grüne (Symbolbild)

© Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen from Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Helle Aufregung macht sich derzeit im Netz – und zusehends auch im medialen Raum – bereit, weil der grüne Brandenburger Nachwuchs-Funktionär Danilo „Dino“ Zoschnik offenbar ein problematisches Verhalten im digitalen Raum an den Tag legte.

Potsdam. – Am Ausgang der Causa stand der Vorwurf, Zoschnik habe einer 16 Jahre alten Person ungebetene Nacktfotos zukommen lassen. Nachdem die Bild-Zeitung darüber berichtete, folgte offenbar eine Mail, die aus Drohung an eine Journalistin des Boulevardblattes auslegbar ist. Seitdem überschlagen sich die Ereignisse, immer mehr verstörende Inhalte auf seinen Twitter-Accounts werden publik. Mittlerweile distanziert sich sogar die Landesorganisation der Partei. Zoschnik selbst bestreitet den Vorwurf vehement, es handle sich um „Fake-Screenshots“, die Vorwürfe seien „völlig haltlos“.

Nach fragwürdigen Tweets über Nacktbilder gestolpert

Zoschnik ist in sozialen Medien kein Kind von Traurigkeit, fällt bereits seit Längerem durch markante Aussagen auf. Neben Bekenntnissen zur linksextremen Antifa bezeichnete er sich bereits selbst als „Extremist“. In der Bekämpfung der sogenannten „Klimakrise“ fordert er „linke Militanz“ ein. In einem Gedankenspiel überlegte er offenbar, politisch Andersdenkende „in den Kofferraum“ zu sperren. Zum Verhängnis wurden dem prononcierten Jungpolitiker nun der Vorwurf der sexuellen Belästigung.

Denn dadurch war das öffentliche Interesse an seiner Person endgültig geweckt. Eine Bild-Journalistin erbat ihn um Stellungnahme im Bezug auf die Vorwürfe – daraufhin wurde der Grüne offenbar ausfällig. Er schrieb: „Wenn der Hetzartikel nicht in einer Stunde unten ist, werde ich mich um ihre Privatadresse bemühen“. Ob er damit den Rechtsweg oder einen Hausbesuch androhte, ist unbekannt. Ein Redaktionskollege der schockierten Journalistin machte den Inhalt der Mail öffentlich.

Junglehrer interessierte sich für Schusswaffen

Die besorgniserregenden Aktivitäten hörten dort aber nicht auf. Wie Tichys Einblick berichtet, bietet sich nämlich auf seinem „Dark-Account“ noch ein tieferer Einblick in seine Gedankenwelt. Der Mann wähnte sich im Privat-Account nämlich ausschließlich unter Gleichgesinnten. Dort ließ er auf eine Art und Weise vom Stapel, dass Beobachter darin ein zwiespältiges Verhältnis zum Rechtsstaat erkennen. Darin spricht der angehende Lehrer von Plänen, sich Schusswaffen zu besorgen.

Landespartei geht auf Distanz

Mittlerweile interessiert sich laut Bild sogar die Kriminalpolizei für seine Äußerungen. Die Partei selbst ist indes um Schadensbegrenzung bemüht. Auf Twitter distanzierte sie sich von ihrem Mitglied und bekundete die Einleitung von „Parteiordnungsmaßnahmen“. Sowohl beim Grünen-Kreisverband Barnim als auch bei der brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, für die Zoschnik bloggte, waren die Seiteneinträge des gestrauchelten Jungpolitikers am Freitagmorgen nicht mehr aufrufbar.

Gewaltfantasien bei Grünen-Nachwuchs kein Einzelfall

Es ist nicht das erste Mal, dass grüne Jungpolitiker mit schockierenden Aussagen für Aufregung sorgen. Vor einem Jahr fiel ein Sprecher der Grünen Jugend Krefeld mit Tweets auf, die Gewalt gegen politische Gegner verharmlosten. In einem Tweet, der sich mutmaßlich auf die AfD – die dieser offenbar für „Faschisten“ hält – bezog, vertrat das Mehrfachmitglied in linksgerichteten Vorfeldorganisationen die Ansicht, dass man „Faschisten aufhängen“ solle. In der Folge tat er diese Darstellung als „Witz“ ab – Tagesstimme berichtete.


Weiterlesen:

Faschisten aufhängen? Grüne-Jugend-Sprecher sorgt für Skandal (19.07.2020)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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