Bildungstrend: Deutsche Grundschüler schneiden immer schlechter ab
Laut einer aktuellen Untersuchung sinkt die Lese- und Rechenkompetenz von Viertklässlern rapide ab. Gründe dafür gibt es viele.
Berlin. – Der neue IQB-Bildungstrend der Kultusministerkonferenz (KMK) zieht eine schlechte Bilanz. Im Vergleich zu 2016 habe sich der Abwärtstrend in den Leistungen der Schüler noch verstärkt. Besonders soziale Faktoren spielen weiterhin eine große Rolle beim Abschneiden in den Tests. Das zuständige Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) verglich bundesweit 26.000 Schüler aus über 1.400 Schulen. Die Daten wurden im Sommer 2021 erhoben, noch bevor die ersten Schulschließungen angeordnet wurden. Konkret hatte jeder fünfte Viertklässler Probleme mit Rechnen und Lesen, beinahe jeder dritte versagte bei den Aufgaben der Rechtschreibung. Nur in den Bundesländern Bayern und Sachsen konnten die Ergebnisse im Vergleich zu 2016 verbessert werden.
Internationale Studien geben Ausblick
Die Wirrungen der Corona-Krise werden diesen Trend nicht umgekehrt haben. Vergleichsstudien aus anderen Ländern während der Pandemie lassen darüber hinaus den Schluss zu, dass sich die Ergebnisse sogar verschlechtert hätten. Diese Verschlechterungen sind sozial und ethnisch übergreifend. Aufgrund des Lehrermangels ist die Hürde die Ergebnisse zu verbessern sehr hoch. Gleichzeitig zeigte der IQB-Bildungstrend auch eine größere Zahl von Schülern, die den Mindeststandard nicht erreichten und im Risiko betroffen sind, keinen Abschluss zu erwerben.
Die amtierende KMK-Vorsitzende und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) kommentierte das Ergebnis: „Wir investieren in Deutschland zu wenig in den Elementarbereich. […] Wir werden uns als KMK überlegen müssen, wie wir wieder mehr Bildungsgerechtigkeit herstellen können.“ Die AfD kritisiert diese Entwicklung, wie ein Kommentar des Bundesvorstand-Mitgliedes Maximilian Krah zeigt.