Blauer Höhenflug: FPÖ in neuer Umfrage auf erstem Platz

Was noch vor wenigen Monaten nur wenige für möglich hielten, traf nun ein: Die Freiheitlichen konnten binnen drei Monaten den Umfrage-Abstand von fast zehn Prozent auf die Sozialdemokraten vollends wettmachen.
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Blauer Höhenflug: FPÖ in neuer Umfrage auf erstem Platz

Wahlurne: Rama, CC BY-SA 2.0 FR, via Wikimedia Commons (bearbeitet); Kickl: Bwag, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (freigestellt); Pfeil: Freepik; Komposition: FREILICH

Was noch vor wenigen Monaten nur wenige für möglich hielten, traf nun ein: Die Freiheitlichen konnten binnen drei Monaten den Umfrage-Abstand von fast zehn Prozent auf die Sozialdemokraten vollends wettmachen.

Wien. – Der harte Oppositionskurs, mit dem man zuerst gegen die Impfpflicht und später gegen Russland-Sanktionen, die auch im eigenen Land die Inflation und die Unsicherheit über die Sicherstellung der Energieversorgung massiv ankurbeln, zahlt sich offenbar aus. Denn die FPÖ klettert in der Wählergunst immer weiter nach oben. Aktuell wäre sie bereits wieder am Niveau der Nationalratswahl 2017 angekommen und fast 10 Prozent über dem Wert von 2019.

Rot-Blauer Kampf um Platz 1, ÖVP zurück

Dies geht aus einer aktuellen Umfrage von Market und Paul-Lazarsfeld-Gesellschaft für die Tageszeitung Österreich hervor, die unter 2.000 Österreichern in einer Befragung per Online-Panel durchgeführt wurde. Während die Roten ein Prozent verlieren, legen die Blauen ein Prozent zu – beide liefern sich mit je 26 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Auf dem dritten Platz rangiert weiterhin die ÖVP, sie verliert ein weiteres Prozent und käme nur mehr auf 21 Prozent – bei der letzten Nationalratswahl vor drei Jahren vereinte sie noch 37,5 Prozent der Stimmen. Der grüne Juniorpartner erholt sich in der aktuellen Umfrage auf 11 Prozent, ist aber ebenso weiter deutlich unter dem 2019er-Ergebnis. Ebenfalls auf 11 Prozent kommen die NEOS.

Suche nach parlamentarischen Mehrheiten

Nicht im Nationalrat vertreten wäre hingegen aktuell die MFG, die nur mehr 2 Prozent der Bürger für sich gewinnen könnte. In der Folge könnte es trotzdem knappe parlamentarische Mehrheiten geben, die auf weniger als 50 Prozent der Stimmen kommen. Eine rot-grün-pinke Ampel hätten aktuell wieder eine knappe Mehrheit von 92 Mandaten.

Die Optionen Blau-Schwarz und Rot-Schwarz hätten aktuell keine Mehrheit mehr – mit 91 Mandaten. In der Vorwoche war es genau andersherum. Als einzige stabile Zweierkoalition ginge sich Rot-Blau mit 100 Mandaten aus – diese gilt allerdings politisch als nicht sehr wahrscheinlich. Bei weiterem Zuwachs der FPÖ ist auch eine rot-schwarz-grün-pinke Einheitsfront nicht denkunmöglich.

Weiterer Aufwind laut Medien wahrscheinlich

Dass der weitere Aufwind der FPÖ anhalten dürfte, daran zweifeln aktuell nur die Wenigsten. Gerade in Krisensituationen wussten die Freiheitlichen schon in der Vergangenheit zu reüssieren. Selbst oe24 als Mitauftraggeber der Umfrage schließt: „Die Gemengelange ist übrigens ähnlich wie 2016/17, als die FPÖ vorne lag: hohe Asylzahlen und eine schwache Regierung.“

Der Wochenblick wiederum erinnert daran, dass der Aufstieg angesichts des medialen Gegenwinds beachtlich ist: „Obwohl der Staatsfunk und die weitere Einheitspresse die SPÖ und ihre ebenso abgehoben wie farblos wirkende Chefin nach Kräften stützt, befinden sich die roten Genossen schon wieder auf dem absteigenden Ast, während die FPÖ stetig im Aufwind ist.“


Weiterlesen:

Umfrage-Hammer: FPÖ rückt bis auf zwei Prozent an SPÖ heran (25.10.22)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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