„Blindflug“: FPÖ-Belakowitsch kritisiert Regierung wegen Lockdown
In einer Videobotschaft an die österreichische Bevölkerung rechnet FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung ab.
Wien. – „Ja, diese Krankheit ist eine ernste Erkrankung, und man muss sie auch ernst nehmen, aber die Bundesregierung hat den Sommer über verschlafen“, wirft Belakowitsch im Video ÖVP und Grünen vor. Die zweite Wellte, von der seit Beginn der Corona-Krise gesprochen wurde, habe die Regierung regelrecht „herbeigesehnt“. Trotzdem habe man habe es verabsäumt, weitere Intensiv- und Notbetten zu schaffen und zusätzliches Personal zu organisieren. Stattdessen habe die Regierung gesunde Kroatien-Urlauber getestet und zu Kranken erklärt, prangert Belakowitsch an. Außerdem befürchtet sie, dass durch die Schließung des Handels den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Geld fehlen und dadurch in weiterer Folge das Weihnachtsgeschäft für die ohnehin schon angeschlagenen Unternehmer zum Desaster werde.
Fehlende Statistiken
Kritik übt Belakowitsch auch an der Schließung der Bildungseinrichtungen. „Bis heute haben uns weder der Bundeskanzler noch der Gesundheitsminister eine Statistik vorlegen können, wie viele Infektionen es tatsächlich in der Schule waren.“
Weiters unterstellt die FPÖ-Politikerin der Bundesregierung, dass sie pflegebedürftige Menschen in den Alters- und Pflegeheimen wegsperre, anstatt für ausreichend Schnelltests für Besucher zu sorgen. „Hier wurden ganz grobe, fahrlässige Fehler begangen“, so Belakowitsch.
Die Freiheitliche erinnert ebenfalls daran, dass das Gesundheitssystem bereits in den Jahren 2010 und 2012 bei den Intensivstationen an seine Grenzen gestoßen sei. Trotzdem gab es damals keinen „Lockdown“. Das Beispiel Frankreich, wo bereits seit Wochen ein harter „Lockdown“ herrscht, zeige, dass die Zahlen dennoch explosionsartig angestiegen seien. Offenbar seien hier noch andere – nicht erforschte – Mechanismen am Werk.
Maßnahmen sind ein „Blindflug“
Belakowitsch richtet deshalb einen Appell an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und die gesamte Regierung: „Lassen Sie die Österreicher endlich wieder ihr normales Leben leben und lassen sie die Kinder in die Schule gehen.“
Die Medizinerin beton, dass sie und ihre Partei die Krankheit sehr ernst nehme, aber die Maßnahmen seien ein „Blindflug“ und „überzogen“: „Lassen wir uns von dieser Bundesregierung nicht in Panik und Angst versetzen.“