„Bücherwand-Gate“: Zeitung konstruiert Skandal um Bücherregal von AfD-Politikerin

Ein vom Tagesspiegel konstruierter Skandal? Die Zeitung sieht in einem Bücherregal der AfD-Abgeordneten Lena Kotré Hinweise auf NS-Literatur – doch Beobachter kritisieren die Darstellung der Zeitung.

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„Bücherwand-Gate“: Zeitung konstruiert Skandal um Bücherregal von AfD-Politikerin

In einem aktuellen Bericht skandalisiert der Tagesspiegel den Inhalt von Kotrés Bücherregal.

© AfD

Potsdam. – Die Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete Lena Kotré hat im Internet dazu aufgerufen, linke Projekte und Treffpunkte anonym zu melden. „Falls Ihr ein dubioses linkes Projekt oder eine Antifa-Absteige kennt, deren Finanzierung unklar erscheint, könnt Ihr Euch bei uns anonym und verschlüsselt melden“, schrieb Kotré auf ihrem Facebook-Account.

Der Aufruf, den sie in einem Videoclip verbreitete, forderte dazu auf, solche Orte der AfD zu melden. Ihr Ziel sei es, linken Aktivisten in Brandenburg das Gefühl der Sicherheit zu nehmen. „Linke Radikale sollen sich in Brandenburg nirgendwo mehr sicher fühlen – und Ihr könnt dazu beitragen“, erklärte sie.

Bücherregal befeuert Kritik an Kotré

Damit erregte Kotré die Gemüter linker Politiker. Für Aufregung sorgte aber nicht nur der Aufruf, sondern auch die Tatsache, dass sie in dem rund zweiminütigen Video vor einem Bücherregal mit historischen Werken sitzt. Bei näherem Hinsehen erkennt man das „Handlexikon der deutschen Vorgeschichte“, das „Deutsche Lesebuch“ und „Die germanische Vorzeit. Ein Buch von heimischer Art und ihrer Entwicklung“. Der Tagesspiegel sieht darin einen Skandal. Die Bücher stammten aus der NS-Zeit, insbesondere das „Deutsche Lesebuch“ habe damals als Lektüre in Erziehungsanstalten gedient, heißt es in einem Bericht.

Reaktionen auf Tagesspiegel-Bericht

Die Empörung des Tagesspiegels wird in den Sozialen Medien inzwischen vielfach kritisiert. So schreibt der Nius-Journalist Jan Karon auf X als Reaktion auf den Tagesspiegel-Bericht, Kotré sitze vor einem Regal „gefüllt mit NS-Büchern“, es seien nur „ganze drei problematische“ Bücher, die in dem Regal zu sehen seien. Er fügte hinzu, es müsse „vollkommen in Ordnung sein, NS-Literatur (ebenfalls wie Kommunisten-Literatur oder Mao-Schriften) im Bücherschrank zu haben“. Bei den vom Tagesspiegel genannten Büchern handele es sich keineswegs um NS-Literatur, so Karon weiter.

So sei das Werk mit dem Titel „Die germanische Vorzeit“ um 1923 erschienen – „also noch vor dem Hitlerputsch in München, als Stresemann Kanzler war“. Im „Deutschen Lesebuch“, das laut Tagesspiegel in NS-Erziehungsanstalten gelesen wurde – „was in Verbindung mit 'NS-Literatur', natürlich erstmal krass“ klinge –, gehe es um deutsche Heldensagen, die Völkerschlacht bei Leipzig, Friedrich den Großen, Theodor Storm, Mozart und Bach, den Dichter Dehmel und den Nationalliberalen Gustav Freytag, gibt Karon zu bedenken. Er betont auch, dass ein Buch nicht dadurch zur NS-Literatur wird, „weil irgendwer das irgendwann im Dritten Reich gelesen hat“.

„Skandalisierungsversuch ist lächerlich“

In seinem Beitrag weist Karon außerdem darauf hin, dass er solche Bücher auch aus der Bibliothek seiner polnischen Großmutter kennt, „und sie sind eigentlich etwas Heiliges, weil sie Jahrzehnte überlebt haben, nach altem Papier riechen und einen Einblick in vergangene Zeiten geben“, erklärt er. „Warum soll man diese nicht im Bücherschrank haben?“ Daraus eine nationalsozialistische Gesinnung abzuleiten, sei „lächerlich“.

In diesem Zusammenhang weist er auch darauf hin, dass im Regal hinter Kotré der Titel „Jahre der Entscheidung“ von Oswald Spengler steht. Spengler wird der „Konservativen Revolution“ zugerechnet und lehnte den Nationalsozialismus und dessen Rassenideologie ab. Dieses „Bücherwand-Gate“ des Tagesspiegels bezeichnete er schließlich als „tendenziöses hit-piece“, das etwas konstruieren wolle, was „auf mehreren Ebenen keinen Sinn“ mache.

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