„Cancel Culture“: FPÖ fordert „Winnetou-Platz“ in Wien

Die FPÖ Wien-Favoriten setzt ein Zeichen gegen „Cancel Culture“ und will einen Platz für „Winnetou“.
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„Cancel Culture“: FPÖ fordert „Winnetou-Platz“ in Wien

(c) FPÖ Wien

Die FPÖ Wien-Favoriten setzt ein Zeichen gegen „Cancel Culture“ und will einen Platz für „Winnetou“.

Wien. – Die FPÖ will einen „Winnetou“-Platz in Wien-Favoriten. Wie „Unzensuriert“ berichtet, forderten die Freiheitlich in der Bezirksvertretungssitzung am Mittwoch die Benennung eines Platzes, einer Straße, einer Gasse oder eines Parks nach der Karl-May-Figur, dem Häuptling der Apachen, “Winnetou”.

„Man glaubt es kaum, aber der Held vieler Wiener, nämlich ‚Winnetou‘, soll von der Bildfläche verschwinden. Bücher werden nicht mehr produziert und Filme aus dem Programm genommen – und warum? Weil so manche Gutmenschen die völlige ‚politische Korrektheit‘ ausleben“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichen Facebook-Posting der FPÖ Favoriten.

Bei den anderen Parteien stieß der Antrag allerdings auf kein Interesse. SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS stimmten geschlossen dagegen. „Wir lassen garantiert nicht locker und schauen diesem linken Gesinnungsterror nicht zu“, kündigte die FPÖ Favoriten weiter an.

„Cancel Culture“ und Karl May

Im August hatte der deutsche Ravensburger Verlag ein “Winnetou“-Kinderbuch („Der junge Häuptling Winnetou“) wegen Rassismus-Vorwürfen im Internet zurückgezogen. Wenig später erklärte auch der öffentlich-rechtliche Sender ARD, künftig keine „Winnetou“-Filme mehr zu zeigen, da man bereits im Jahr 2020 die nötigen Lizenzen auslaufen habe lassen und in Zukunft auch keine neuen erwerben werde.

Die Diskussion darüber schwappte auch nach Österreich: Als Protest verloste die FPÖ Steiermark vier Bücher von Karl May. „In Zeiten der cancel culture werden immer wieder Autoren vor den Vorhang gezerrt, die aus allen möglichen Gründen und aus gegenwärtiger Sicht nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Oder deren Lebenswerk passt plötzlich nicht mehr ins krude Weltbild von Berufsempörten und deren Anhang in Gesellschaft und Politik“, empörte sich der steirische FPÖ-Kultursprecher Marco Triller in einer Aussendung. Man werde nicht zurückweichen und „Werke, deren fantastische Erzählungen und Schilderungen Generationen von Jugendlichen prägten, nicht in ein bestimmtes Eck rücken lassen“.

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