Corona: Wien spielt in Impfkampagne mit Angst vor neuem Lockdown

Das neue Video der Impfkampagne ziele darauf ab, zu zeigen, „warum es wichtig ist, dass wir uns jetzt alle impfen lassen: damit es keine weitere Minute Lockdown mehr gibt“, heißt es von der Stadt Wien.
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Corona: Wien spielt in Impfkampagne mit Angst vor neuem Lockdown

Symbolbild: Lockdown / Bild: Marco Verch CC Null CC BY 2.0 DE

Das neue Video der Impfkampagne ziele darauf ab, zu zeigen, „warum es wichtig ist, dass wir uns jetzt alle impfen lassen: damit es keine weitere Minute Lockdown mehr gibt“, heißt es von der Stadt Wien.

Wien. – Während das Gesundheitsministerium mit der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) schon Gespräche über eine mögliche jährliche Corona-Auffrischungsimpfung führt, wirbt die Stadt Wien in ihrer aktuellen Impfkampagne mit skurrilen „Lockdown“-Videos für die Impfung. So werden ausgewählte Veranstaltungen unangekündigt für eine Minute unterbrochen, um Menschen an Lockdowns zu erinnern und zur Impfung zu bewegen.

„Wien impft weiter“

Zuletzt passierte es in Nachclubs, im Fitnesscenter, im Stadion und im Kino, berichtet der Standard. Das jeweilige Programm wurde von der einen auf die andere Sekunde unterbrochen und auf den jeweiligen Bildschirmen ein 60 Sekunden langer Countdown vor schwarzem Hintergrund eingespielt. Nach dieser Minute folgte die Auflösung: Auf dem Bildschirm wird der Slogan der Wiener Impfkampagne „Wien impft weiter“ angezeigt. Die Aktion läuft unter dem Motte „One Minute Lockdown“, also „Eine Minute Lockdown“. Eine erneute Ausgangssperre nämlich, so die Idee hinter dem Ganzen, soll verhindert werden, indem Menschen zum Impfen motiviert werden.

Vonseiten der Stadt heißt es, man wolle durch „diese ungewöhnliche und bestimmt auch zunächst irritierende Intervention den Fokus voll und ganz auf die Covid-Auffrischungsimpfung lenken“. Das Video ziele darauf ab, zu zeigen, „warum es wichtig ist, dass wir uns jetzt alle impfen lassen: damit es keine weitere Minute Lockdown mehr gibt“.

Negative Reaktionen auf Kampagnenvideo

Was die Menschen von dieser neuen Aktion halten, lässt sich auf Twitter ganz gut beobachten. So schreibt der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp, dass dem Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig (SPÖ), die Politik der Stadt endgültig entglitten sei. „Der krampfhafte Versuch, das Corona-Thema am Köcheln zu halten, ist peinlich“, so Nepp.

Andere Nutzer kritisieren die fehlende Finanzierung im Pflegebereich und den Umgang mit österreichischen Steuergeldern.

Nur die im von der Stadt Wien gezeigten Kinosaal sitzenden Menschen scheinen ein Lachen für das „Lockdown“-Video übrig zu haben. Ein Twitter-Nutzer äußert an dieser Stelle jedoch die Vermutung, dass es sich dabei lediglich um Schauspieler handeln könnte. Nur der bei Minute 0:46 gezeigte Mann sei kein Schauspieler. Der Grund: Bei ihm sorgt das Video für Stirnrunzeln.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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