Coronavirus: Weitere drastische Maßnahmen in Österreich
Die Bundesregierung erlässt „Ausgangsbeschränkungen“ in ganz Österreich. Versammlungen werden untersagt, Spiel- und Sportplätze müssen schließen, auch Restaurants sind betroffen. Außerdem werden ehemalige Zivildiener und Milizsoldaten mobilisiert.
Wien. – Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Sonntag während einer Sondersitzung des Nationalrats weitere Einschränkungen für das öffentliche Leben angekündigt. Die Bundesregierung plant etwa ein Versammlungsverbot für ganz Österreich. An keinem Ort sollen sich mehr als fünf Menschen auf einmal treffen. Auch Spiel- und Sportplätze werden geschlossen. Ab Dienstag dürfen zudem Restaurants nicht mehr öffnen. Nicht davon betroffen sind jedoch unter anderem die Post, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Trafiken, Banken und Apotheken. Weiters kündigte Kurz verschärfte Einreisebestimmungen nach Österreich an.
Soziale Kontakte auf Minimum reduzieren
Die sozialen Kontakte sollen auf ein Minimum reduziert werden. „Die Österreicher und Österreicherinnen werden aufgefordert, sich selbst zu isolieren, das bedeutet, soziale Kontakte ausschließlich mit jenen Menschen zu pflegen, mit denen sie zusammenleben“, erklärte der Bundeskanzler. Das Haus solle man überhaupt nur noch aus Gründen verlassen: Nicht aufschiebbare Berufsarbeit, notwendige Besorgungen (Lebensmittel, Apotheke etc.), wenn man anderen Menschen helfen muss oder für Spaziergänge. Die Polizei wird ab Montag die Ausgangsbeschränkungen kontrollieren. Bei Zuwiderhandeln drohen empfindliche Verwaltungsstrafen.
Miliz und Zivildienst
Zur besseren Krisenbewältigung setzt die Regierung zudem auf Zivildienst und Bundesheer. Wer gerade seinen Zivildienst leistet, wird verlängert, auch bei Grundwehrdienern wird das Abrüsten gestoppt. Weiters sollen ehemalige Zivildiener und Milizsoldaten mobilisiert werden.
Laut Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es in Österreich aktuell 800 Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Bisher ist offiziell ein Mensch an den Folgen des Virus gestorben, bei einer zweiten Person besteht seit Sonntag ebenfalls der Verdacht.