Die Nacht, in der die Luft brannte – Bombensturm über Dresden 1945

Die Bombardierung Dresdens zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 zählt zu den umstrittensten Ereignissen des Zweiten Weltkriegs. Der Streit über die Notwendigkeit dieser militärischen Aktion spaltet bis heute die Gemüter.

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13.2.2025
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Die Nacht, in der die Luft brannte – Bombensturm über Dresden 1945

Ruinen der Stadt Dresden nach dem alliierten Bombenangriff.

© IMAGO / Photo12

Im Februar 1945 stand das Dritte Reich kurz vor der endgültigen Niederlage. Die Alliierten hatten bereits große Teile Westeuropas befreit, während die Rote Armee im Osten tief in deutsches Gebiet vorgedrungen war. In dieser Phase des Krieges stellte sich die Frage, ob massive Luftangriffe auf Städte wie Dresden tatsächlich noch einen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf haben konnten. Nur wenige Monate vor Ende des Krieges sahen sich die britische und amerikanische Heeresleitung dazu gezwungen, die „Gauhauptstadt“ Dresden in den Nächten vom 13.-15. Februar flächendeckend zu bombardieren. Die Notwendigkeit dieser Angriffe wird bis heute stark diskutiert, Fakt jedoch ist, dass es sich bei den Angriffen weder um eine gezielte Vergeltungsaktion für etwaige deutsche Luftschläge handelte noch die Alliierten durch falsche Aufklärung falsche Ziele bombardierten. Im Gegenteil sollte ein breiter Bombenteppich die Moral eine der letzten Garnisonsstädte im Osten Deutschlands brechen und bestehende Infrastruktur umfassend zerstören.

Laut Schätzungen 25.000 Todesopfer

Dresden war zu diesem Zeitpunkt eine Stadt mit einer hohen Zahl an Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten, die vor der heranrückenden Roten Armee flohen. In vier Angriffswellen, die von der britischen Royal Air Force (RAF) und der US-amerikanischen Luftwaffe durchgeführt wurden, wurden insgesamt rund 3.900 Tonnen Spreng- und Brandbomben auf Dresden abgeworfen. Der Einsatz folgte dem sogenannten „Moral Bombing"-Konzept der Alliierten, das darauf abzielte, die Zivilbevölkerung durch massive Bombardierungen zur Aufgabe und das NS-Regime zur Kapitulation zu zwingen.

Die ersten Bomben zerstörten Dächer und Fenster, wodurch die nachfolgenden Brandbomben ihre volle Wirkung entfalten konnten. In der Folge entstand ein gewaltiger Feuersturm, der große Teile der Innenstadt in Schutt und Asche legte und schätzungsweise 25.000 Menschen das Leben kostete. Viele Opfer verbrannten oder erstickten in den engen Kellerräumen, in denen sie Schutz gesucht hatten.

Linke und antideutsche Mobilisierung

Nach dem Krieg entwickelte sich die Bombardierung Dresdens zu einem der zentralen Beispiele für die Grausamkeiten des Luftkriegs. Die Ruinen der Frauenkirche blieben jahrzehntelang als Mahnmal gegen den Krieg stehen, bevor sie in den 1990er-Jahren wiederaufgebaut wurde. Der Angriff wurde in der deutschen Erinnerungskultur ebenso wie in der internationalen Debatte immer wieder diskutiert. Besonders in den Jahren des Kalten Krieges wurde die Bombardierung von der DDR und der Sowjetunion genutzt, um die westlichen Alliierten als rücksichtslose Aggressoren darzustellen. In der Bundesrepublik hingegen wurde die Diskussion oft unterdrückt, um den historischen Fokus auf die deutschen Verbrechen und die Verantwortung für den Krieg zu legen. Erst in den letzten Jahrzehnten setzte eine differenzierte Betrachtung der Ereignisse ein.

Das Gedenken an die verheerenden Angriffe, bei denen auch die bekannte Frauenkirche fast vollständig zerstört wurde, ist heute schwerer denn je. Im Jahr 2022 zerstörten Linke ein Denkmal in Dresden und Historiker unterbieten sich bis heute mit den Zahlen der Todesopfer. Die Tage dienen linken bis antideutschen Gruppierungen als Feiertage, Grünen-Politiker Matthias Oomen forderte in einem Tweet von 2016 gar eine Wiederholung. Auch „Die Partei“ spielte in einem als Musical vermarkteten Propagandafilm „Bombenholocaust“ auf eine mögliche Wiederholung der Zerstörung angesichts der hohen Umfragewerte der AfD vor den Landtagswahlen 2024 in Sachsen an.

Eines der Hauptargumente für die Bombardierung war die Behauptung, Dresden sei ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Produktionsstandort für die deutsche Kriegswirtschaft gewesen. Tatsächlich gab es mehrere Rüstungsbetriebe in der Stadt, doch deren Bedeutung war im Vergleich zu anderen deutschen Industriezentren eher zweitrangig. Zudem wurde der Eisenbahnverkehr nach dem Angriff nur kurzzeitig unterbrochen, was Zweifel an der strategischen Effektivität des Angriffs aufkommen lässt. Es stellt sich hier keine moralische Frage über die Bösartigkeit der Bombardierung oder der heutigen Reaktionen, sondern nur die Erkenntnis, dass es im In- wie Ausland Menschen gibt, die Deutschland und seine Bewohner, das deutsche Volk, nur das Schlechteste wollen und dies auch noch mit einem guten Gewissen.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor

Mike Gutsing

Mike Gutsing, Jahrgang 1999, hat Geschichte studiert und lebt in Mitteldeutschland. Das besondere Interesse des Korporierten gilt der deutschen Geschichte und Kultur.

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