Diskussion nach AfD-Erfolg: Influencer schlägt finanzielle Konsequenzen für Ostdeutschland vor

Nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen schlägt ein reichweitenstarker Nutzer auf X vor, die Sieger im Osten in die Regierungsverantwortung zu zwingen, um deren Politik realpolitisch zu entzaubern. Außerdem schlägt er vor, den ostdeutschen Ländern den Länderfinanzausgleich zu streichen.

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Diskussion nach AfD-Erfolg: Influencer schlägt finanzielle Konsequenzen für Ostdeutschland vor

Sowohl in Thüringen als auch in Sachsen konnte sich die AfD über teils deutliche Zugewinne freuen.

© IMAGO / Funke Foto Services

Erfurt/Dresden. – Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen und insbesondere das Abschneiden der dortigen AfD-Landesverbände sorgen seit Sonntag für viel Diskussionsstoff. Nicht nur Vertreter der etablierten Parteien äußerten sich zum Ausgang der beiden Wahlen, sondern auch Nutzer Sozialer Medien wie X, darunter der reichweitenstarke Account mit dem Namen „BrennpunktUA“, dem über 66.000 Menschen folgen. In einem ausführlichen Beitrag erklärt er, welche Lehren man im Westen aus den Wahlen in Ostdeutschland ziehen und wie man sich nun verhalten sollte. Es sei an der Zeit, die Strategie zu ändern, denn der bisherige Ansatz sei gescheitert.

AfD und BSW in Koalition zwingen

Er betont in seinem Beitrag, dass die Menschen in Thüringen das Recht hätten, „mehrheitlich Faschisten und Stalinisten“ zu wählen. Es sei aber das Recht der großen Mehrheit in Deutschland – vor allem im Westen – daraus die Konsequenzen zu ziehen. „Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit das relativ schnell zu heilen: Soli weg, Länderfinanzausgleich weg (~ € 2Mrd), AfD und BSW in die Koalition zwingen, CDU übernimmt die Oppositionsführung und treibt sie vor sich her“, schlägt er vor. In Regierungsverantwortung würden sich die Parteien dann schnell „entzaubern“, weil sie „plötzlich realpolitisch liefern müssen, anstatt populistische Forderungen zu stellen“. Die Bevölkerung hätte dann schnell „die Nase voll“, ist er sich sicher. Genau das müsse konsequent gefördert werden.

In Ostdeutschland fordere man gerne, dass man sich nicht vom Westen bevormunden lassen wolle, dass man nicht in die NATO wolle, dass man keine Waffen in die Ukraine liefern wolle, dass man kein Interesse an einer europäischen Sicherheitsstruktur habe, dass man aber die Freundschaft mit Russland pflegen wolle. „Genau das sollten wir ihnen geben“, meinte er. Diesmal aber ohne „diese ewigen Eskapaden“ zu finanzieren, „wie in den letzten 35 Jahren“. Das sei wie mit verwöhnten pubertierenden Jugendlichen. Sozial würden sie sich genau so verhalten, aber irgendwann müsse man sie loslassen, sie ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. „Und wenn sie dann auf die Schnauze geflogen sind, dann ist die Tür im Elternhaus, oder beim großen Bruder, auch nicht zu, sondern sie sind willkommen, wenn sie ihre Lektion gelernt haben, und auch selbst bezahlt haben“.

Strategie soll Durchregieren von AfD verhindern

Wenn man jetzt so weitermache und gegen die Mehrheit der Bevölkerung versuche, den Wählerwillen durch „völlig perverse Koalitionen von CDU / BSW und LINKE“ zu verhindern, dann werde die AfD diese massiv instabile Konstellation die nächsten fünf Jahre vor sich hertreiben, um dann die absolute Mehrheit zu holen. „Zwingen wir jetzt AfD und BSW in eine Regierungs-Konstellation, und wenn die CDU eine Regierungsbeteiligung kategorisch ablehnt, dann hüpft Wagenknecht letztendlich mit Höcke ins Bett, denn ihre Wahlprogramme haben die meisten Übereinstimmungen, dann korrigieren sie sich zumindest an einigen Stellen in der Regierung gegenseitig, und das verhindert zumindest ein alleiniges Durchregieren der AfD“. Wenn man aber gegen den Wählerwillen interveniere, würde man genau das in den nächsten fünf Jahren erleben. Demokratisch erwachsen zu werden bedeute eben auch, dass man mal auf Irrwegen gehe. Dem Westen bleibe die Möglichkeit, „die Leitplanken und Grenzpfosten in den Boden zu rammen“.

Er schließt seinen Beitrag mit der Feststellung, dass Parallelen zu 1930 in der Weimarer Republik „völlig absurd“ seien. „Die Bundesrepublik Deutschland und seine Menschen in seiner Gesamtheit stehen fest mit beiden Beinen auf demokratischen Grundpfeilern, und zwar so fest, dass wir uns durchaus leisten können und leisten sollten, dass 2,1 Mio Einwohner von 84 Mio. Einwohner mal in die falsche Richtung rennen, und sich zum Wohle aller mal eine blutige Nase holen.“ Der Westen müsse aufhören, sich wie „Helikopter-Muttis“ aufzuführen.

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

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