Durchwahl 8818: Grüne blamieren sich erneut mit Nazi-Unterstellung

Die Wiener Grünen hatten einem freiheitlichen Pressemitarbeiter im Verkehrsministerium, Herwig Götschober, unterstellt, aufgrund seiner Telefondurchwahl an neonazistisches Gedankengut anzulehnen. Nun mussten sie die Behauptung widerrufen.
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Durchwahl 8818: Grüne blamieren sich erneut mit Nazi-Unterstellung

Symbolbild: Pexels [CC0]

Die Wiener Grünen hatten einem freiheitlichen Pressemitarbeiter im Verkehrsministerium, Herwig Götschober, unterstellt, aufgrund seiner Telefondurchwahl an neonazistisches Gedankengut anzulehnen. Nun mussten sie die Behauptung widerrufen.

Wien. – Wie die Wiener Grünen in einer Aussendung mitteilen, hätten sie am 9. November „die falsche Behauptung verbreitet“, dass dieser „bewusst“ für seine telefonische Durchwahl im Verkehrsministerium rechtsextreme Zifferncodes verwende. Götschober verwendet die Durchwahl 8818 und ist für soziale Medien zuständig.

Durchwahl als vermeintlich rechtsextremer Code

Es handle sich dabei insbesondere um die Aussagen „als Telefon-Klappenendungen in österreichischen Ministerien sind sie neu“, sowie dass es sich dabei um „keinen Zufall“ handle. Linksgerichtete Kreise griffen diese Unterstellung in der Folge freimütig auf. So widmete auch die linke Wiener Stadtzeitung Falter diesem Verdacht erst kürzlich einen Artikel.

Bereits damals legte Volker Höferl, der Pressesprecher von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), eine Zufälligkeit zugrunde. Sein Kollege habe einfach an seinem Schreibtisch ein Telefon mit ebendieser Durchwahl vorgefunden. Tatsächlich ist diese Durchwahl im Verkehrsministerium offenbar bereits länger bekannt, und zwar seit mindestens 2011. Damals führte die Nummer zur Sonderberaterin der ehemaligen SPÖ-Verkehrsministerin Doris Bures.

Zahlencodes als extremistische Botschaften

Die Argumentation folgt der Schiene, wonach „88“ eine in rechtsextremen Krisen ein beliebtes Kürzel für die Parole „Heil Hitler“ sei. Die Zahl „18“ stünde demnach für „Adolf Hitler“. Weitere bekannte Kürzel in politisch extremen Kreisen sind „28“ für die verbotene Skinhead-Gruppe „Blood & Honour“ und „14“ für die sogenannten vierzehn Wörter, einen Glaubenssatz insbesondere amerikanischer Altrechter.

Seit dem Jahr 2015 sind solche Kombinationen auf KfZ-Zulassungskennzeichen neben einigen Buchstabenkombinationen nicht mehr erlaubt – teilweise mit sonderbaren Auswirkungen. Nicht verboten sind unter der damaligen Novelle hingegen linksextreme Nummernkürzel wie „161“ welche für „Anti-Fascist-Action“ steht.

Linke vermuten regelmäßig NS-Symbolsprache

Es ist nicht das erste Mal, dass linke Akteure eine derartige ‚Zahlenmagie‘ bzw. Symbolsprache in freiheitlichen Reihen unterstellen. Im vergangenen Sommer etwa vermuteten einschlägige linke Kreise hinter einer Einladung zu einer 8,88km Wanderung im Burgenland derartige Motive. Am Ende der Posse ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz.

Im Oktober gab es dann einen Wirbel um die Baufirma eines FPÖ-Politikers aus dem Mühlviertel, weil der zweifach aufeinanderfolgende Buchstabe S die Form von Baggerschaufel hatten. Kritiker sahen darin angeblich versteckte SS-Runen. Auch in hier ermittelten die Behörden, in diesem Fall nach dem Abzeichengesetz. In beiden Fällen wurden die Verfahren übrigens erwartungsgemäß relativ bald eingestellt.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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