Ehemaliges Hotel wird zu Asylgroßquartier umfunktioniert

Ab Juli soll das ehemalige Ibis-Hotel beim Linzer Bahnhof als Asylquartier für bis zu 300 Migranten dienen.

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Ehemaliges Hotel wird zu Asylgroßquartier umfunktioniert

Symbolfoto: Ibis-Hotel

© Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Linz. - Am Donnerstagnachmittag teilte die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) auf ORF-OÖ-Nachfrage mit, dass das ehemalige Ibis-Hotel beim Linzer Hauptbahnhof in ein Asylquartier umfunktioniert werden soll, in dem künftig bis zu 300 Migranten unterkommen können. Von der SPÖ, ÖVP, FPÖ, den Grünen sowie den NEOS wird das Vorhaben abgelehnt.

SPÖ-Bürgermeister gegen Vorhaben

Eine Belegung sei nach Notwendigkeit schon in den nächsten Wochen möglich, erklärte Andreas Achrainer, Geschäftsführer der BBU. Bis zu 300 Asylwerber werden in das ehemalige Hotel einziehen, so Achrainer. Man kompensiere damit auslaufende Verträge in anderen Unterkünften. Das ehemalige Hotel werde bis zum Jahresende angemietet.

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) teilte am Donnerstagnachmittag im Gemeinderat mit, dass er von der BBU über das Vorhaben informiert worden sei. Gerüchte und Spekulationen gab es schon seit mehreren Monaten. Mit dem Vorhaben ist de Linzer Bürgermeister jedoch nicht einverstanden, er forderte die Bundesregierung auf, der BBU die Nutzung des ehemaligen Hotels im Zentrum zu verbieten, da die Stadt selbst kein Mitspracherecht in der Sache habe. Die Lage in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und zum sozial bereits belasteten Volksgarten sei völlig ungeeignet für ein derartiges Großquartier, so Luger. Er bekenne sich zwar generell zur Aufnahme von Migranten, lehne aber Massenquartiere in der Asylversorgung grundsätzlich ab.

Kritik von ÖVP, FPÖ, Grünen und NEOS

Scharfe Kritik an dem Vorhaben kam auch von der ÖVP und FPÖ. „Für uns ist es absolut inakzeptabel, im ehemaligen Ibis-Hotel bis zu 300 Flüchtlinge unterzubringen. Das würde die Problematik am Bahnhof und im Volksgarten nur weiter verschärfen. Wir fordern, dass die Stadt das Gebäude kauft – ein Seniorenheim wäre die ideale Nutzung“, so Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). „300 Asylwerber im Bahnhofsviertel sind gegenüber der Linzer Bevölkerung absolut unverantwortlich und inakzeptabel. Ein derartiges Asylgroßquartier würde vor allem den bestehenden Brennpunkt Hauptbahnhof und Volksgarten ganz klar weiter verschärfen“, erklärte auch FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml. Auch die Freiheitlichen schlagen eine andere Nutzung – Seniorenzentrum, Wohnungen, Büros" – des Gebäudes vor. „Alles wäre besser als ein Asylgroßquartier mitten im Stadtzentrum“, so Raml.

Auch die Grünen lehnen das geplante Asylgroßquartier ab. Diese würden den Inklusionsprozess erschweren und oft mehr Probleme schaffen, als sie lösen. „Quartiere, in denen mehr als 100 Menschen beherbergt werden, sehen wir als Großquartiere sehr kritisch. Deshalb Ja zu kleinen Betreuungseinheiten, Nein zu Massenquartieren“, so der Klubobmann der Linzer Grünen, Helge Langer in einer Aussendung. Die NEOS sprachen sich ebenfalls gegen das Vorhaben aus: „Wir sind gegen Großquartiere bei der Unterbringung von Asylsuchenden, denn sie fördern weder die Akzeptanz der Menschen in der Umgebung noch die Qualität der Integration jener Asylsuchenden“, so der Linzer NEOS-Fraktionsvorsitzender Georg Redlhammer. Es sei auch bekannt, dass gerade im Bahnhofsviertel für die Linzerinnen und Linzer die Frage nach der Sicherheit immer wieder großes Thema sei.

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