Faeser in der Kritik: Beileidsbekundungen nach Anschlägen nur nach Schablone?
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland mehrere Anschläge. In der Folge meldeten sich immer wieder führende Politiker zu Wort, darunter auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Doch nun steht sie in der Kritik.
Berlin/Magdeburg. – Der AfD-Landtagsabgeordnete Ulrich Siegmund aus Sachsen-Anhalt wirft Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor, mit ihren Äußerungen nach Anschlägen in Deutschland nur Floskeln zu liefern. Nach dem Anschlag eines Afghanen auf den Islamkritiker Michael Stürzenberger, bei dem auch ein Polizist verletzt wurde und später an den Folgen starb, erklärte Faeser am 2. Juni 2024 etwa auf X: „Ich bin zutiefst erschüttert, dass der Polizist, der eingeschritten ist, um Leben zu retten, durch die unfassbar brutale Messerattacke sein Leben verloren hat. In tiefer Trauer und Anteilnahme denke ich an seine Familie und Kolleginnen und Kollegen.“
Auch nach dem Anschlag auf das Stadtfest in Solingen am 24. August 2024 äußerte sie ihr Mitgefühl in ähnlicher Weise: „Der brutale Anschlag auf das Stadtfest in Solingen erschütterst uns zutiefst. Wir trauern um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden. Meine Gedanken sind bei den Familien der Getöteten und bei den Schwerverletzten.“
Beileidsbekundungen nach Magdeburg und Aschaffenburg
Nach dem Anschlag in Magdeburg am 20. Dezember 2024, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden, erklärte Faeser ebenfalls auf X: „Die Nachrichten aus Magdeburg sind zutiefst erschütternd. Die Rettungsdienste tun alles, um die Verletzten zu versorgen und Menschenleben zu retten. All unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Die Sicherheitsbehörden werden die Hintergründe aufklären.“
Zuletzt äußerte Faeser sich auch zu dem Anschlag in Aschaffenburg am 22. Januar 2025, bei dem ein zweijähriger Junge getötet wurde: „Wir sind zutiefst erschüttert über die furchtbare Gewalttat in Aschaffenburg. Meine Gedanken und mein tief empfundenes Mitgefühl sind bei den Eltern des getöteten Kindes, für die es keine schrecklichere Nachricht geben könnte.“
Kritik an „Copy-and-Paste-Floskeln“
Ulrich Siegmund machte seinem Unmut über die Reaktionen der Bundesinnenministerin in einer Videobotschaft Luft, die er in Sozialen Medien teilte. „Schaut euch das hier mal an, das sind die Bekundungen der Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu den letzten Anschlägen in Deutschland. Zu Mannheim, zu Solingen, zu Magdeburg und jetzt zu Aschaffenburg. Und was fällt euch auf? Das ist wie Copy und Paste“, so Siegmund.
Besonders empörte ihn die wiederkehrende Art der Aussagen, die er als unzureichend und oberflächlich empfindet: „Es sind immer und immer wieder die gleichen Floskeln, die wir uns hier anhören dürfen, die Menschen, die all das hier ausbaden müssen.“
Siegmund: „Ich möchte das nicht mehr“
Siegmund hob hervor, dass er die Ereignisse nicht mehr hinnehmen wolle: „Ich komme hier aus einer Einsetzungssitzung eines Untersuchungsausschusses zum Anschlag in Magdeburg und lese, dass es schon wieder den nächsten Anschlag gab und dass diesmal eine Kindergartengruppe angegriffen wurde, ein zweijähriger Junge ermordet wurde, jemand, der helfen wollte. Leute, das ist nicht normal.“ Er forderte eine grundlegende Veränderung der politischen Zustände: „Ich möchte das nicht mehr und ich möchte auch keine Floskeln, jedes mal die gleichen, von den Politikern, die diese ganzen zustände hier politisch mit zu verantworten haben. Nein, ich möchte einfach unser altes und sicheres Deutschland zurück“.