FDP plant Steuervorteile für ausländische Fachkräfte: AfD fordert generelle Entlastung
Die FDP hat neue Vorschläge zur Steuerpolitik vorgelegt, darunter die Einführung von Steuervorteilen für Überstunden und ausländische Fachkräfte.
Berlin. – Nach einem Beschluss des FDP-Präsidiums vom Montag sollen in begrenztem Umfang Überstunden und Überstundenzuschläge steuerfrei gestellt werden, um individuelle Leistung zu belohnen. Damit solle erreicht werden, dass sich Arbeit wieder lohne, argumentiert die Partei. Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner unterstützt den Vorstoß und betont, dass es wichtig sei, Menschen zu motivieren, Überstunden zu leisten. Außerdem fordert die FDP eine automatische Anpassung der Lohn- und Einkommensteuer an die Inflation sowie attraktivere Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer.
Teilt des Bruttolohns steuerfrei
Ein weiterer Aspekt des Beschlusses betrifft die Berechnungsmethode des Bürgergeldes. Die FDP plädiert für eine Verschärfung der Sanktionen bei hartnäckiger Verweigerung zumutbarer Arbeit und für eine leistungsgerechtere Ausgestaltung der Hinzuverdienstregelungen beim Bürgergeld. Darüber hinaus fordert die FDP steuerliche Anreize für ausländische Fachkräfte, darunter die Möglichkeit, einen Teil des Bruttolohns steuerfrei zu stellen. Diese Maßnahme soll als Anreiz dienen, ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu holen.
Die Pläne der FDP stoßen jedoch auf Kritik des Bundes der Steuerzahler (BdSt). BdSt-Präsident Reiner Holznagel warnt vor einer ungleichen Besteuerung und fordert eine Gleichbehandlung aller Arbeitnehmer. Als Reaktion auf die Vorschläge der FDP äußerte sich der finanzpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Kay Gottschalk, kritisch. Er bezeichnete die Pläne als bedenklich und warf der FDP einen klaren Bruch des Grundgesetzes vor. Gottschalk betonte die Notwendigkeit einer Entlastung aller Arbeitnehmer und forderte ein effizienteres Steuersystem.