FPÖ-EU-Abgeordnete Dieringer-Granza fordert Ende der chaotischen EU-Migrationspolitik

Die FPÖ-Politikerin Elisabeth Dieringer-Granza sitzt seit der Europawahl im EU-Parlament. Im Gespräch mit FREILICH spricht sie über ihre Kärntner Wurzeln und übt scharfe Kritik an der aktuellen EU-Migrationspolitik.

Ulrich Novak
Interview von
24.11.2024
/
4 Minuten Lesezeit
FPÖ-EU-Abgeordnete Dieringer-Granza fordert Ende der chaotischen EU-Migrationspolitik

Im Gespräch mit FREILICH übt die Abgeordnete scharfe Kritik an der EU-Migrationspolitik.

© Screenshot YouTube

FREILICH: Frau Dieringer-Granza, als Kärntens FPÖ-Spitzenkandidatin im vergangenen Juni sitzen Sie nach einer fulminant gewonnenen Wahl im EU-Parlament. Wie geht’s Ihnen da?

Elisabeth Dieringer-Granza: Es ist ganz großartig hier österreichische Interessen vertreten zu dürfen. Aber natürlich ist es auch eine Herausforderung sich als Neuankömmling im doch recht chaotischen Brüssel und dem bürokratischen Irrgarten des EU-Parlaments zurecht zu finden. Zum großen Glück haben wir im FPÖ-Team erfahrene EU-Parlamentarier wie Harald Vilimsky, Roman Haider und Georg Mayer, die uns drei Neulingen mit Rat und Tat helfen. Je nach Arbeitsaufkommen will ich vier bis fünf Tage pro Woche in Brüssel sein und ansonsten in Kärnten. Die Familie und die Heimat sind für mich ein ganz starker Rückhalt.

Sagen Sie uns doch bitte, wie sich die FPÖ da insgesamt platziert hat.

Unsere Delegation gehört der Fraktion „Patrioten für Europa“ an. Die Fraktion hat 84 Mitglieder und damit sind wir die drittgrößte Fraktion im Europäischen Parlament. Wir kooperieren mit dem Rassemblement National, der italienischen Lega, den Ungarn – der Fidesz – und mit der ANO aus Tschechien.

Was ist die „Mission“ Ihrer parlamentarischen Arbeit?

Als Villacherin habe ich nicht vergessen, wo ich herkomme. Die Kärntner haben mich gewählt, deswegen will ich als Kärntnerin in Brüssel und Straßburg vor allem die Belange meiner Heimat vertreten. Als FPÖ-Mandatarin fühle ich mich natürlich den Anliegen aller Österreicher aus freiheitlicher Sicht verbunden.

Was heißt das konkret?

Ich habe die völlig verfehlte Migrationspolitik im Fokus. Ich will mithelfen, diesen gegen die Völker der Mitgliedsstaaten gerichteten Wahnsinn zu stoppen. Wir sehen, dass sich mit der illegalen Einwanderung die soziale, die kulturelle und die ökonomische Situation Österreichs dramatisch zum Schlechten hin verändert. Man hat die europäischen Außengrenzen nicht gesichert, Frontex hat sich als wirkungsloser Witz erwiesen. Die Abschiebepraxis von Illegalen funktioniert gegen Null, die Kosten für die ganzen Wirtschaftsflüchtlinge, die sich in der sozialen Hängematte unseres Landes breit machen, explodieren. Messerstechereien und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Das ist unhaltbar. Wir wollen eine „Festung Österreich“ in einer „Festung Europa“. Wir wollen kein herabgewirtschaftetes Österreich, keinen sich immer mehr ausbreitenden Islamismus, keine schwachsinnigen EU-Beschlüsse unter den Einflüssen der Ökosozialisten, der Klimareligiösen und der Lobbyisten mit ihren wirtschaftlichen Interessen an der sogenannten Transformation.

Das ist wohl Konsens in der freiheitlichen Delegation …

Natürlich. Und in der Fraktion. Ich habe allerdings noch andere Anliegen: Kärnten und Italien sind als Nachbarn im Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit, der Euregio Senza, zusammengeschlossen. Deswegen will ich die Position für Kärnten in Kooperation mit Friaul-Julisch-Venetien und Venetien stärken. Immerhin ist Italien der drittgrößte Wirtschaftsraum in Europa und da gibt’s für Kärnten extrem viele ökonomische, kulturelle und sicherheitspolitische Chancen und Aufgaben.

Für Sie als Gymnasiallehrerin für Italienisch und Geschichte ist die Kommunikation mit den Italienern wahrscheinlich eine g’mahte Wiesn …

(Lacht) So ist es. Das Thema Bildung habe ich als Pädagogin auch noch im Visier. Das Kooperationsprogramm Erasmus plus ist meiner Ansicht nach ausbaufähig. Ich sehe mich mit meinem Büro als Ansprechpartner für die Kärntner Bildungseinrichtungen und Schulen, wenn es unter anderem darum geht, die wirklich schon sehr verschlungenen EU-Bürokratiepfade zu gehen. Als Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz stehen diese Themen im Hinblick auf die allgemein österreichischen, aber auch kärntnerischen Befindlichkeiten ebenfalls auf meiner Agenda. Besonders am Herzen liegen mir als Thema die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter auf der Basis freiheitlicher Überzeugungen. Im dafür zuständigen Ausschuss bin ich ebenfalls Mitglied. Der ganze woke Irrsinn, der von den rot-grünen Ideologen und den LGBT-Lobbys zum Normalzustand erhoben werden soll, braucht wieder Erdung. Unsre Frauen und Mädchen müssen stärker denn je bei dieser geradezu kriminellen Asylpolitik und der allgemeinen Bildungsverflachung geschützt und gefördert werden.

Öxit – für Sie ein Thema?

Die Aufgabe von uns Freiheitlichen ist es – und da reden wir vom Wählerauftrag –, aus der EU das Beste für Österreich und Kärnten herauszuholen. Das ist die Realität. Wenn die Österreicher den Öxit wirklich wollten, fände ich eine Volksbefragung absolut angemessen. Dass wir den Wahnsinn des „GreenDeal“ und andrer ökosozialistischer Ideologieprojekte so nicht weiter vorantreiben können, ist zumindest dem freiheitlichen Lager im EU-Parlament klar. Die Trump-Wahl und der Zerfall der Ampelregierung in Deutschland haben gezeigt, dass die woke Ideologie mit ihrer Klimareligion, den imaginären Geschlechtsidentitäten, der als Toleranz verkleideten Intoleranz und so weiter am Ende ist. Funktionierende Wirtschaft, bezahlbarer Wohnraum, bezahlbarer Strom, Sicherheit im öffentlichen Raum, ein abendländisches, gewohntes Straßenbild – das sind die Dinge, die den ganz normalen Menschen außerhalb der woken Bobo-Blasen und dem zumindest geistig korrumpierten Berufspolitiker-Establishment unter den Nägeln brennen.   

Frau Dieringer-Granza, vielen Dank für das Gespräch!


Elisabeth Dieringer-Granza ist seit Mitte 2016 Landesparteiobmann-Stellvertreterin der FPÖ Kärnten. Sie ist in dem Bundesland Landesobfrau der Initiative Freiheitliche Frauen (IFF). Die gelernte Geschichts- und Italienischlehrerin (Mag.) zog als Kärntner Spitzenkandidatin im Juni 2024 ins Europäische Parlament ein. Die zweifache, verheiratete Mutter ist Mitglied der Fraktion „Patrioten für Europa“, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz und im Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung. Sie ist zudem Mitglied der Delegation im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Nordmazedonien und stellvertretendes Mitglied der Delegation in der Parlamentarischen Partnerschaftsversammlung EU-Vereinigtes Königreich.

Über den Autor
Ulrich Novak

Ulrich Novak

Ulrich Novak ist studierter Germanist und arbeitet auch als freiberuflicher Kommunikationsberater. Er ist ein in Oberösterreich lebender Wahl-Österreicher mit Blick nach vorne.
Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

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