Freiburg: Gemeinderat verordnet fleischlose Kost
Der Freiburger Gemeinderat hat beschlossen, in Kitas und Grundschulen nur noch vegetarisches Essen auszugeben. Kritik kommt vom CDU-geführten Landwirtschaftsministerium.
Der Gemeinderat der baden-württembergischen Großstadt Freiburg hat mit grün-linker Mehrheit beschlossen, in städtischen Kitas und Grundschulen vom kommenden Schuljahr an nur noch vegetarische Mahlzeiten anzubieten. Grund dafür seien die hohen Kosten für Fleisch. Die Preise werden trotz des Fleischverzichts schrittweise erhöht, bis September 2024 soll der Preis für ein Schulmittagessen von 3,90 Euro auf 4,80 Euro steigen. Dafür könnte auch die geplante Erhöhung des Anteils von Bioprodukten von 20 auf 30 Prozent verantwortlich sein. Der Wegfall des Auswahlmenüs vereinfache außerdem den Verwaltungsaufwand.
Einwände kommen vom Landeselternbeirat. Der Vorsitzende Michal Mittelstaedt kritisierte vor allem die geplante Preiserhöhung: „Mit welcher Rechtfertigung soll vegetarisches Essen mehr kosten als fleischhaltiges Essen? Bio-Siegel? Lachhaft.“ Das baden-württembergische Agrarministerium stellte fest, dass auch Fleisch Teil einer ausgewogenen Ernährung sei. Eine rein vegetarische Ernährung könne man deshalb nicht unterstützen. Die grüne Bildungsbürgermeisterin Christine Buchheit verteidigt den Vorstoß: „Kinder können alles essen, was sie essen wollen. Sie sind ja nur einen kleinen Teil ihres Alltags in der Schule. Das heißt, sie können zuhause Fleisch essen, sie können am Wochenende Fleisch essen, sie können in den Ferien Fleisch essen.“