Gastpatienten in Wien: Wenn Österreicher das Nachsehen haben
Die Debatte um die Behandlung von „Gastpatienten“ in Wiener Spitälern eskaliert, nachdem die FPÖ dem Wiener Gesundheitsstadtrat eine Diskriminierung österreichischer Staatsbürger vorwirft.
Wien. – Die Diskussion um die Behandlung von „Gastpatienten“ in Wiener Spitälern spitzt sich zu. Der Gesundheitssprecher der Wiener FPÖ, Wolfgang Seidl, kritisiert den Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) scharf und wirft ihm vor, österreichische Staatsbürger zu diskriminieren. Seidl bezeichnet Hackers Politik als „schäbig“ und fordert eine uneingeschränkte medizinische Versorgung für österreichische Patienten.
Vorwürfe gegen die Stadtregierung
Seidl äußert sich besorgt über die angebliche Bevorzugung von „Sozialmigranten“ in Wien, die seiner Meinung nach „aus aller Herren Länder“ in die Stadt gelockt werden. „Während Stadtrat Hacker und Bürgermeister Ludwig Sozialmigranten [...] nach Wien locken und ihnen auch medizinisch eine All-inclusive-Versorgung geben, werden österreichische Patienten aus anderen Bundesländern diskriminiert und von medizinischen Behandlungen ausgeschlossen“, so Seidl.
Sein Vorwurf richtet sich vor allem gegen die Einführung von Obergrenzen für Gastpatienten in Wiener Spitälern, die seiner Meinung nach zu Lasten der Burgenländer und Niederösterreicher geht. „Diese schäbige Politik zeigt einmal mehr, wie wenig Respekt die SPÖ vor den eigenen Staatsbürgern hat“, betont Seidl. Die FPÖ setze sich hingegen dafür ein, dass die Versorgung der österreichischen Staatsbürger in Wien uneingeschränkt gewährleistet werde, „anstatt von der rot-pinken Stadtregierung schamlos benachteiligt zu werden“.
Obergrenze 2022 eingeführt
Dem Streit vorausgegangen war die von Wien im Jahr 2022 eingeführte Obergrenze für Gastpatienten, also Patienten, die aus anderen Bundesländern zur medizinischen Versorgung in Wiener Spitäler kommen. Die Obergrenze sollte die Wartezeiten für Wiener verkürzen. Es geht um geplante Operationen, nicht um Notfälle. Doch seither sorgt die Regelung für Unmut, viele halten sie für rechtswidrig. In Wien aber fühlt man sich im Recht.