Gewalt an Wiener Schulen: Erste Maßnahmen vorgestellt

Vor zwei Monaten erregte das Recherche-Projekt „Brennpunkt Schule“ der Plattform Addendum erstmal einiges Aufsehen. Es thematisierte das zunehmende Problem der Gewalt an Wiener Schulen. Dort fand nun ein Runder Tisch statt um erste Maßnahmen zu setzen. Die Stadtopposition forderte weitere Maßnahmen.
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Gewalt an Wiener Schulen: Erste Maßnahmen vorgestellt

In Wien gibt es annähernd 700 Schulen, die von etwa 220.000 Schülern besucht werden. Symbolbild (Denkmalgeschützte Schule in Aspern): Invisigoth67 via Wikimedia Commons [CC BY SA 3.0]

Vor zwei Monaten erregte das Recherche-Projekt „Brennpunkt Schule“ der Plattform Addendum erstmal einiges Aufsehen. Es thematisierte das zunehmende Problem der Gewalt an Wiener Schulen. Dort fand nun ein Runder Tisch statt um erste Maßnahmen zu setzen. Die Stadtopposition forderte weitere Maßnahmen.

Viel Beachtung fand im Zuge der Recherchen auch ein Interview mit einer Lehrerin an einer Neuen Mittelschule im zehnten Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Dabei wurde auch die Frage des hohen Anteils von Schülern mit Migrationshintergrund sowie der wachsende Einfluss des Islam in Bildungseinrichtungen einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Zuwanderung für SPÖ-Himmer kein Grundproblem

In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu bedenklichen Vorfällen. Anfang Mai stach etwa ein 16-jähriger Kroate mit einem Küchenmesser auf einen 14-Jährigen mit arabischen Wurzeln ein. Dieser hatte seinen Klassenkameraden nach Aussagen des Beschuldigten kurz zuvor wegen einer empfunden Beleidigung gegen die Familienehre erpresst.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer (SPÖ) bereits beschlossen, einen Runden Tisch zu Gewalt an Schulen zu bestellen. Zu Beginn des Jahres stimmte die rot-grüne Stadtregierung noch gegen diverse Anträge in diesem Themenkomplex. Daraufhin machte sich zunehmend Kritik breit, die NEOS forderten einen Integrationsgipfel. Die Zuwanderung möchte Himmer indes weiterhin nicht als Grund für die Eskalationen ansehen. Gewalt sei seiner Ansicht nach „nicht beschränkt auf religiöse oder kulturelle Gruppen“.

 

Arbeitsgruppen sollen Gewalt erfassen

Bis Herbst möchte man die Anzahl der Gewaltdelikte erfassen und eine Broschüre erstellen, welche zur Information und Rechtsklarheit von Lehrern, Schülern und Eltern dient. Dies soll auch die Handlungsfähigkeit von Lehrern erweitern. Im Herbst soll sich der Runde Tisch erneut zusammenfinden. Dabei sollen die Ergebnisse eigens beauftragter Arbeitsgruppen ausgewertet werden. Anhandessen möchte man einen weiteren Maßnahmenkatalog erstellen.

ÖVP-Schwarz gegen „Showpolitik“

In einer Aussendung zeigte sich ÖVP-Wien-Bildungssprecherin Sabine Schwarz über die Umsetzung „erster Forderungen“ erfreut. Die Stadt Wien habe das „ausufernde Problem“ zu lange ignoriert. Sie setze sich auch weiterhin für eine „flächendeckende, verstärkte Präventionsarbeit“ in Zusammenarbeit mit der Exekutive ein. Die eingeschlagene Richtung stimme ihrer Ansicht nach, gleichzeitig forderte sie weitere Schritte. Man wolle keine „Showpolitik“ und werde sich weiterhin „lösungsorientiert“ einbringen.

FPÖ-Krauss: „Islamisierung endlich ernst nehmen“

Nicht weit genug dürften die getroffenen Maßnahmen währenddessen den Freiheitlichen gehen. Stadtrat Maximilian Krauss, der Bildungssprecher der Wiener FPÖ, zeigte sich noch vor dem Gipfel am Dienstag zuversichtlich. Allerdings müsse sich des zugrundeliegenden Problems bewusst werden. Gewalt an Schulen habe „allzuoft mit dem Islam zu tun“, deshalb müsse man das „Thema Islamisierung endlich ernst“ nehmen. Die Sozialdemokraten solle „Farbe bekennen“, die Gelegenheit dazu ergäbe sich bei kommenden Anträgen der Freiheitlichen, etwa zum Thema Kopftuchverbot in Schulen oder zu einer Deutschpflicht in den Schulpausen.

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