Heimathass im Netz: Grüne Jugend empört mit Kothaufen-Vergleich

Zum wiederholten Mal sorgt die grüne Parteijugend in Wien mit ihrem schwierigen Verhältnis zur Heimat für Negativ-Schlagzeilen. Ihre Entgleisung am gestrigen Montag fanden viele Österreicher nicht besonders geschmackvoll.
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Heimathass im Netz: Grüne Jugend empört mit Kothaufen-Vergleich

Hintergrund: Manfred Werner – Tsui via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0] / Screenshot: Facebook / Komposition: Tagesstimme

Zum wiederholten Mal sorgt die grüne Parteijugend in Wien mit ihrem schwierigen Verhältnis zur Heimat für Negativ-Schlagzeilen. Ihre Entgleisung am gestrigen Montag fanden viele Österreicher nicht besonders geschmackvoll.

Wien. – Keine besondere Freude mit den alljährlichen Nationalfeiertag scheint die „Grüne Jugend – Grünalternative Jugend“ in Wien zu haben. Sorgten sie bereits im Vorjahr mit der Aussage, dass sie „keine Österreicher“ seien wollten, für Aufregung, verletzten sie nun die patriotischen Gefühle einer großen Anzahl von Österreichern. Denn sie teilten auf Facebook ein Sujet mit einem Kothaufen, über dem das Wort #Heimatliebe prangte.

Heimatliebe als rotes Tuch für grüne Parteijugend

Die Jung-Grünen in der Bundeshauptstadt sind nunmehr der Ansicht, dass es „keinen Grund, Österreich zu feiern“ gäbe. Wenn die Freiheitlichen – diese Partei hält die grüne Jugendgruppe für vermeintlich „rechtsextrem“ – dies täten, sei das keine Überraschung. Allerdings sollten „Menschen mit Vernunft“ – gemeint sind unter dieser nicht ohne Hybris getroffenen Einstufung wohl linksgerichtete Menschen aller Lebenslagen – ihrer Ansicht nach „davon ablassen“.

Gut möglich, dass sich die Äußerung auch an die eigene Parteispitze richtete. Denn Vizekanzler Kogler bekannte sich am Nationalfeiertag sehr wohl zur österreichischen Nation. Mit pathetischen Worten erklärte er: „Wer seine Heimat liebt, setzt jetzt auf Zusammenhalt“. Für die Parteijugend der ohnehin prononciert linken Wiener Landesgruppe ist Heimatliebe kein Auftrag. Allerdings löschte sie ihren Beitrag nach einer Welle der Entrüstung – über 1.000 teils wütende Kommentare – wieder.

Wiederholtes Spiel mit dem Kothaufen

Es ist nicht das erste Mal, dass die Parteijugend ausgerechnet in der Bundeshauptstadt durch streng anti-nationale Ausritte auffällt. Erst im Mai bezeichnete sie Österreich anlässlich des 65. Jahrestages des Staatsvertrages als „frei erfunden“ und erntete dafür bereits viel Gegenwind. Auch von der türkis-grünen Koalition im Bund sind sie wegen der Migrationspolitik des Kanzlers wenig begeistert: Im Jänner schafften sie es mit dem Sager „Kurz abschieben“ in die öffentliche Wahrnehmung.

Und auch der Vergleich zwischen Heimatverbundenheit und Fäkalien ist kein neuer: Die Vorvorgänger-Organisation empörte schon vor über zehn Jahren mit einem entsprechenden Plakat. Die Slogans „Nimm dein Flaggerl für dein Gaggerl“ und „Wer Österreich liebt, muss scheiße sein“ führten sogar in der eigenen Partei zu Distanzierungen und Rügen, einschließlich vonseiten des damaligen grünen Bundessprechers und heutigen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen.

Wien: Immer wieder grüne „Heimathasser“-Ausritte

Solche Aktionen brannten sich auch ins kollektive Gedächtnis vieler Patrioten ein, um den ‚Heimathass‘ mancher Grüner zu illustrieren. Dass allerdings nicht nur der Nachwuchs der Regierungspartei in Stadt und Bund mit einem schwierigen Verhältnis zur österreichischen Heimat auffällt, zeigte eine grüne Bezirksrätin vor zwei Jahren. Kurz vor einem Urlaub schrieb sie in sozialen Medien die Worte „Österreich, du Arsch“ – was beim Souverän nicht sonderlich gut ankam – Tagesstimme berichtete.

Freiheitliche Jugend will Mitbewerber anzeigen

Das umstrittene Posting könnte nun aber auch noch ein juristisches Nachspiel bekommen. Denn wie die Krone berichtet, möchte die steirische Landesgruppe des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) eine Anzeige wegen Herabwürdigung des Staats und seiner Symbole einbringen (§248 StGB). Das Posting sei „geschmacklos und entbehrt jedem Anstand“. Es könne nicht sein, dass eine Jugendorganisation einer Regierungspartei derartig verächtlich auf das eigene Land schimpft“.

Außerdem, so RFJ-Landesobmann Michael Wagner, gelte es die Förderungen aus öffentlicher Hand für die Grünen-Jugend zu überprüfen. Seiner Ansicht nach vertragen sich Ausritte wie jener der Junggrünen in Wien damit nicht: Wer eine solche Abneigung gegen die eigene Heimat zur Schau stellt, verdient aus unserer Sicht keinen Cent an Steuergeldern.“


Weiterlesen:

„Kurz abschieben“: Grüne Jugend als Querschläger gegen Koalition (02.01.2020)

Grüne Jugend: „Wir wollen keine Österreicher sein!“ (01.11.2019)

Grüne Bezirksrätin: „Österreich, du Arsch!“ (06.03.2018)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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