„Heißer Herbst“: Protestwelle in Mitteldeutschland

Die zahlreichen Krisen der Vergangenheit und Gegenwart bringen immer mehr Menschen auf die Straße. Besonders in Mitteldeutschland hat sich eine flächendeckende Protestkultur etabliert.
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„Heißer Herbst“: Protestwelle in Mitteldeutschland

Demonstration (Symbolbild) © metropolico.org

Die zahlreichen Krisen der Vergangenheit und Gegenwart bringen immer mehr Menschen auf die Straße. Besonders in Mitteldeutschland hat sich eine flächendeckende Protestkultur etabliert.

Erfurt/Leipzig/Lubmin. – Am Montag sammelten sich erneut tausende Menschen auf hunderten Demonstrationen, um gegen die aktuelle Politik zu demonstrieren. Energiekrise, Russlandsanktionen, Ukrainekrieg – das sind die bestimmenden Anliegen der Menschen. Sie stellen dabei aber nur den groben Rahmen. Von Corona bis Migration: Menschen, die gegen den Politikstil der Ampel oder ihrer Vorgängerregierung unzufrieden ist, bringen ihre Anliegen auf die Straße. In Erfurt waren es ungefähr 780 Demonstranten, Weimar brachte es auf über 1.600 Menschen. In ganz Thüringen geht der MDR von ungefähr 24.000 Protestgängern aus.

Verletzte bei Protesten in Leipzig

Auch in Sachsen gab es zahlreiche Teilnehmer an den Montagsdemonstrationen. Zählungen gehen von 32.000 Demonstranten im gesamten Freistaat aus. Auch hier lag der Fokus auf den hohen Lebenserhaltungskosten und der Russlandpolitik der Regierung. In Leipzig gerieten Demonstranten und Gegendemonstranten aneinander. Dort habe es sieben Verletzte gegeben, vier davon hätten ärztliche Versorgung erhalten, berichtete die Sächsische Zeitung. In der Leipziger Innenstadt waren ca. 1.000 Menschen auf der Straße. Chemnitz stellte den Rekord an Demonstrationsteilnehmern, hier waren es rund 3.000 Menschen. Die Demonstration in Chemnitz fiel auch mit klar migrationskritischen Transparenten auf.

Protestanten fordern die Inbetriebnahme von Nord Stream 2

In Mecklenburg-Vorpommern kamen ungefähr 11.000 Menschen zu Demonstrationen. An der Anlandestation der Pipeline in Lubmin forderten bereits am Wochenende 3.000 Menschen die Öffnung von Nord Stream 2. Mit der mutmaßlichen Sabotage der beiden Pipelines ist diese Forderung aktuell unmöglich umsetzbar. Unklar ist auch, welche Folgen die Beschädigung für die Entwicklung der Situation in der Zukunft haben könnte. Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerten sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu dem Vorfall.

Die Oppositionspartei Alternative für Deutschland möchte an diese Stimmung anknüpfen. Sie trommelt dementsprechend zu einer Großdemonstration am 08. Oktober in Berlin.


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