Kassel: Die Umwidmung des Ehrenmals ist ein Ausdruck von antideutscher Ideologie

Mit der Umwandlung des Ehrenmals in der Kasseler Karlsaue zu einem sogenannten Mahnmal vollzieht sich einmal mehr eine politisch gewollte und von antideutscher Ideologie durchzogene Neutralisierung einer nationalen Erinnerungskultur für unser Land.
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Kassel: Die Umwidmung des Ehrenmals ist ein Ausdruck von antideutscher Ideologie

Bild: Hannes Gnauck

Mit der Umwandlung des Ehrenmals in der Kasseler Karlsaue zu einem sogenannten Mahnmal vollzieht sich einmal mehr eine politisch gewollte und von antideutscher Ideologie durchzogene Neutralisierung einer nationalen Erinnerungskultur für unser Land.

Diese Neutralisierung des Leides der eigenen Bevölkerung und des Leides der eigenen Soldaten der Weltkriege in der öffentlichen Wahrnehmung spiegelt die endgültige Neutralisierung der deutschen Militärtradition. Jeder Bundeswehrsoldat weiß, dass die Traditionserlasse etwas leisten sollen, was nicht möglich ist. Die Bundeswehr kann nicht allein selbstreferenziell sein, man fußt immer auf einer Vorlage, auf den Traditionen vergangener deutscher Soldatengenerationen und den Kasernenhöfen der Vorgänger. Fridericus Rex, Clausewitz oder Hindenburg. Ohne Preußen, soweit würde ich gehen, gäbe es überhaupt kein deutsches Militär und vielleicht schon seit Jahrhunderten gar kein Deutschland mehr bzw. es hätte vielleicht nie ein einig deutsches Vaterland gegeben.

Und ohne Preußen gäbe es auch überhaupt keine modernen Streitkräfte, denn es darf nicht vergessen werden, dass etliche andere Nationen an unseren Traditionen und Techniken Beispiel genommen haben. An diesen Traditionen und Idealen ist nichts böses, falsches oder kontaminiertes – ironischerweise war es für den deutschen Satellitenstaat der Sowjetunion, der DDR, überhaupt kein Problem, an den preußisch-deutschen Traditionslinien anzuknüpfen und sie ideologisch für ein links-internationalistisches System zu vereinnahmen, während man in der Bonner Republik, einem demokratischen Nationalstaat, schon bei der Ästhetik der Uniform auf möglichst große Distanz zum klassisch-preußischen Waffenrock ging, obwohl dieser auch von der Reichswehr der Weimarer Republik getragen wurde.

Preußen als Vorbild

Dieses Ausradieren des historisch-deutschen Charakters unserer Gesellschaft wie auch unserer Streitkräfte spitzt sich immer weiter zu. Die gesamte Bevölkerung wie ihre Männer und Frauen in Uniform sollen etwas offenes, undefiniertes und abstrakt-kosmopolitisches verkörpern: Werte, Vielfalt und Fortschritt. Kein konkretes Volk mit einer zeitüberdauernden Geschichte. Historische und kulturelle Bezüge werden nur dann kanalisiert, wenn es um Schandflecke und Grund zum Schuldgefühl geht. Das kann nicht funktionieren und es ist auch einfach ungesund. Nichts mobilisiert ein Volk und eine Armee stärker, als ein gemeinsamer, ermutigender und Stolz vermittelnder Mythos. Das ist gerade in unseren Zeiten geboten, wo Krieg, Mangelwirtschaft und Verzichtszwang allmählich wieder zur Alltagsrealität werden.

Doch unser heutiger Mythos ist ein negativer, ein Bezug ausschließlich auf Verbrechen und Niederlage, durch die alle anderen Aspekte unserer Vergangenheit und Gegenwart gelesen werden. Die heutige Elite der Bundesrepublik und Bundeswehr versucht krampfhaft, auf einen Punkt Null aufzubauen und aus dem Nichts Traditionen und eine positive Vision für die bundesdeutsche Gesellschaft zu schaffen. Und sie haben dabei nur zwei Grundpfeiler: Einmal das Selbstverständnis als Gegensatz zum NS-Staat, und zum anderen die Westbindung, also praktisch die Imitation anderer Staaten und Streitkräfte, als großes Vorbild dabei natürlich der „Big Brother“, also die Amerikaner. Daraus ergibt sich diese antideutsche, linksliberale Deutung unserer Traditionen und Erinnerungskultur. Deshalb darf es keine echten Ehrenmäler mehr geben, weil alles vor 1949 als unehrenhaft gilt, und es darf nicht mehr ausschließlich um unsere deutschen Opfer gehen, da sie einen historischen Bezug zum Eigenen darstellen, einer Zeit vor Multikulti, Vielfaltsquoten und internationalen Gremien.

Ein neues Bewusstsein für die nationale Identität

Diese Form des Umgangs mit unserer Geschichte und dem Schicksal unserer Großmütter und Großväter ist natürlich ein später Ausguss der Vergangenheitsbewältigung und der sogenannten Reeducation durch die Alliierten. Und diese setzte nun mal nicht beim Zweiten Weltkrieg, sondern bereits bei Kaiser Wilhelm, gar Friedrich dem Großen als angebliche Urheber des deutschen Militarismus und einer barbarischen deutschen Nationalpsyche an. Solche ideologischen und revisionistischen Konzepte müssen endlich entschieden zurückgewiesen werden, wenn wir als deutsche Gesellschaft angemessen mit unseren Vorfahren und unseren Mitmenschen im Hinblick auf die Zukunft umgehen wollen. Das bedeutet nicht, dass man Verbrechen relativiert oder gar gutheißt. Damit kann man angemessen und würdevoll umgehen, ohne gleich die eigene Existenz als historisch gewachsene Nation infrage zu stellen. Andere Nationen, wie beispielsweise die Japaner, aber auch die Amerikaner – immerhin die einzigen, die jemals Atomwaffen eingesetzt und Hundertausende von Zivilisten damit getötet haben –  können dies sehr wohl.

Es bedeutet auch nicht, dass man Nationalchauvinismus und Revanchismus toleriert. Im Gegenteil, nur ein Bewusstsein für die nationale Identität, ihre Stärke und Schwächen, kann für ein ausgewogenes Verhältnis zu anderen Völkern führen, das weder in selbstzerstörerischer Kriecherei, noch in überheblicher Aggressivität ausartet. Wir benötigen noch immer eine geschichts- und erinnerungspolitische Wende, mit jedem weiteren Tag wird ihre Notwendigkeit größer. Denn je multikultureller und „woker“ unsere Gesellschaft wird, desto stärker preschen unsere antideutschen Regierenden, Journalisten und linken Akademiker mit noch radikaleren Verunglimpfungen unserer Geschichte, Vorfahren und Nation vor. Als Soldat, der seinem Vaterland aus Überzeugung gedient hat, ist es für mich nun in politischer Funktion als Bundestagsabgeordneter der AfD und Mitglied des Verteidigungsausschusses daher enorm wichtig, für ein gesundes, positives Verhältnis zu unseren Streitkräften und zu unserer Vergangenheit einzutreten. Dazu gehören selbstverständlich Ehrenmäler, die von politischem Missbrauch und ideologischer Umdeutung zu sogenannten Mahnmälern geschützt werden müssen. Denn auch in einer blutigen und von Verbrechen geprägten Zeit, war der Kampf für Familie und Heimat etwas Bewundernswertes, egal in welcher Uniform. Auch in einer unehrenhaften Zeit, gibt es ehrenhafte Männer und Frauen. Ihnen zu gedenken, ist unsere Pflicht.


Zur Person:

Hannes Gnauck ist Bundestagsabgeordneter der AfD und Mitglied des deutschen Verteidigungsausschusses. Er hat sieben Jahre als Oberfeldwebel gedient und einen Auslandseinsatz in Afghanistan absolviert.

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