Kein Flüssiggas für Hamburg: Verbände sind erleichtert
Mit einem schwimmenden Flüssiggasterminal im Hamburger Hafen wollten Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) Gas- und Energieversorgung sichern. Der Senat hat das Projekt gestoppt.
Hamburg. – Es sollte das Prestigeprojekt der beiden Politiker werden und Hamburg zum Tor der Energieunabhängigkeit von Russland machen: Das LNG-Terminal am südlichen Hafen, das zukünftig Flüssiggas aus Amerika annehmen könnte. Doch der Hamburger Senat stellte zwei Probleme fest. Einerseits hätte man für das Terminal Tonnen von Schlick wegbaggern müssen, eine Investition, die die Stadt nicht alleine tätigen könnte. Weiterhin hätten Teile des südlichen Hafens nicht von Schiffen angefahren werden können. Ein Einschnitt in die wichtige Hafenwirtschaft, die derzeit durch die aktuellen Krisen belastet ist.
Projekt hatte wenig Rückhalt
Über das Ende des Projekts gibt es kaum negative Stimmen. Trotz der steigenden Preise und der Versorgungsunsicherheit sehen Umwelt- und Wirtschaftsverbände das Scheitern des Terminals positiv. Malte Siegert (NABU) plädiert für „grünen Wasserstoff“, auch die Hafenverbände und eine Raffinerie meldeten Zustimmung über die Einstellung des Planes an. Der CDU-Politiker Götz Wiese kritisierte die Entscheidung des Senats, dieser tue nicht genug, um das Energieangebot auszubauen. Damit schade er aktiv der Stadt Hamburg als Wirtschaftsstandort.