Kickl will Innenressort nach Wahl als „Heimatschutzministerium“ einrichten
Die FPÖ Niederösterreich startete am Montagabend mit einem „blauen Montag“ in ihren Wahlkampf für die kommende Nationalratswahl am 29. September.
Krems a. d. Donau. – Beim Auftritt im Rahmen des Wachauer Volksfestes bekundete der ehemalige freiheitliche Innenminister Herbert Kickl, sich von den Debatten um seine Position nicht entmutigen lassen zu wollen. Vor etwa 900 Gästen sagte er dem ORF Niederösterreich zufolge: „Man kann jemanden auf die Seite drängen und denken, dass das ein kurzer Erfolg ist, aber in Wahrheit sind die Rückkehr und das Comeback umso fulminanter.
Kickl will „Heimatschutzministerium“ einrichten
Kickl, welcher in Niederösterreich als Listenerster ins Rennen geht, spielt damit darauf an, dass er wieder Innenminister werden möchte. Nachdem er infolge der Ibiza-Affäre aus diesem Amt entlassen wurde, mutmaßte Kickl, dass das „wahre Ziel“ dieser Entmachtung ein Rückkehr des Innenressorts in den Schoß der ÖVP sei. Die Absage von Altkanzler Kurz, dieses überhaupt einem Freiheitlichen zu überlassen – Die Tagesstimme berichtete – nährte diese Spekulation noch zusätzlich.
Sollte er den Posten dennoch neuerlich bekleiden, so will er dieses als „Heimatschutzministerium“ einrichten. Damit, so Kickl beim „blauen Montag“, meint er ein Kompetenzzentrum gegen illegale Migration sowie „einen Fels in der Brandung für alle Polizisten“ sowie einen „Sicherheitsgaranten für die Bevölkerung“.
Innenministerium als Koalitionsbedingung
Gleichzeitig nannte er die erneute Vergabe des Innenministeriums an seine Partei als Koalitionsbedingung für eine Neuauflage einer Regierung mit der ÖVP. Seien die Türkisen dazu nicht bereit werde sie sich „jemanden anderen suchen müssen. In diesem Fall würden die Freiheitlichen in Opposition gehen.
Damit verbunden wäre aber keinesfalls eine Schonung des Mitbewerbers. Denn, so Kickl weiter: „Schnallt euch an, denn dann ist die FPÖ eine Opposition, wie ihr sie noch nie gesehen habt.“ Der Landesparteiobmann der niederösterreichischen Freiheitlichen, Udo Landbauer, versicherte Kickl seinen Rückhalt und bezeichnete diesen als „beliebten, volksnahen und bürgernahen Politiker“.
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